Mit Aufsehen erregenden Aussagen hat der designierte US-Präsident Donald Trump am Dienstag einen Vorgeschmack auf seine zweite Amtszeit gegeben. Neben der Vereinigung der USA mit Kanada oder der Annexion Grönlands traf er auch für den Aktienmarkt relevante Aussagen. Während Rüstungsaktien deshalb stiegen, stürzten Solar- und Windaktien in den Keller.
Mit einer scharfen Ansage gegen Windkraft hat der designierte US-Präsident Donald Trump am Dienstag erneut für Wirbel gesorgt. Bei einer Pressekonferenz in seinem Mar-a-Lago-Resort kündigte Trump an, in seiner zweiten Amtszeit, keine neuen Windräder zu bauen: „Wir werden eine Politik verfolgen, bei der keine Windräder mehr gebaut werden.“
Insbesondere kritisierte er geplante Projekte wie den 200-Turbinen-Windpark vor der Küste von New Jersey, der von EDF Renewables und Shell entwickelt wird. Weitere Projekte von Unternehmen wie Avangrid, Ørsted und Invenergy könnten ebenfalls betroffen sein. Windkraft sei zu teuer, umweltschädlich und gefährde Wale, erklärte Trump. Seine Bemerkung „Sie verschandeln unser Land“ verdeutlicht, wie stark er sich gegen den Ausbau positioniert.
Nordex, Vestas und Co. unter Druck
Windenergieaktien sacken infolge der Aussagen teils deutlich ab. So verlieren Branchenvertreter wie Nordex (-6,1 Prozent), Ørsted (-6,2 Prozent), Vestas (-5,7 Prozent) und die Siemens-Gamesa-Mutter Siemens Energy (-6,2 Prozent) allesamt kräftig.
Bereits vor wenigen Tagen äußerte sich Trump kritisch zu Windrädern in der Nordsee. Auf seiner Plattform Truth Social forderte er: „Öffnet die Nordsee. Schafft die Windräder ab!“ Anlass war der Rückzug amerikanischer Ölfirmen wie Exxon und APA aus der Region. Schon im Herbst hatte Trump Deutschland für seine Windenergiepolitik verspottet und behauptet, das Land wäre ohne fossile Energien „pleite gegangen“.
Auch Solaraktien leiden
Zu weiteren Quellen erneuerbarer Energien traf Trump zwar keine Aussagen, doch auch die Aktien aus der Solarbranche setzen am Mittwoch – wenngleich weniger stark – zurück. Enphase und First Solar mit vorbörslichen Verlusten von 2,2 respektive 1,3 Prozent sowie SMA Solar (-4,9 Prozent) notieren allesamt im roten Bereich.
Grüne-Energie-Aktien hatten im vergangenen Jahr bereits keinen leichten Stand. Mit der Wahl Trumps zum US-Präsidenten gaben die Titel noch einmal nach und nahmen die jüngsten Aussagen bereits teilweise vorweg. Rund um den Jahreswechsel schien es dann zunächst so, als könnten sich die Werte wieder etwas erholen – diese Hoffnung schwindet nun allerdings wieder. Trump machte mit seinen Aussagen deutlich, dass die Branchenvertreter während seiner Amtszeit keinen leichten Stand haben werden. Anleger bleiben – mit Ausnahme von Siemens Energy – an der Seitenlinie.