Grüne Aktien zählen in der anhaltend kritischen Marktphase wegen des Ukraine-Kriegs zu den Aktien, die sich am besten schlagen. Nun könnten Nordex, Siemens Gamesa, SMA Solar und Co einen neuen Boost erhalten. Bundesfinanzminister Christian Lindner will bis 2026 rund 200 Milliarden Euro in den Klimaschutz investieren.
Das sagte Lindner in der ARD-Sendung Bericht aus Berlin. „Ich gehe davon aus, dass wir bis 2026 etwa 200 Milliarden Euro für Klimaschutz, Ladeinfrastruktur, Wasserstoff-Technologie, die Modernisierung der Industrie, auch die Abschaffung der EEG-Umlage, um die Menschen zu entlasten, vorsehen werden“, sagte der FDP-Chef. Er sei nun gespannt auf Vorschläge, das Planungsrecht zu beschleunigen, die Bürokratie abzubauen, damit diese „gewaltigen Mittel“ sinnvoll eingesetzt werden können.
Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge bezeichnete die 200 Milliarden Euro Investitionen in den Klimaschutz in dieser Legislaturperiode als einen „großen Erfolg und wichtigen Bestandteil einer umfassenden Sicherheitspolitik“. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine habe die Dringlichkeit erhöht, jetzt in Energiesouveränität und Unabhängigkeit von fossiler Energie zu investieren, sagte Dröge am Sonntagabend. Es sei gut und wichtig, dass die Bundesregierung viele Maßnahmen auf den Weg bringe, um so schnell wie möglich von Kohle, Öl und Gas wegzukommen, den Verbrauch zu reduzieren und in die energiepolitische Sicherheit investiere.
Neue Fördermittel für grüne Technologien spielen der Branche natürlich in die Karten. Bis sich das in den Zahlen widerspiegelt, wird zwar einige Zeit brauchen. Das Sentiment stimmt aber, die Aktien sind wieder gefragt. Allerdings haben Konzerne wie Nordex, Siemens Gamesa oder SMA Solar bekannte Margenprobleme, die sich angesichts der Entwicklung von Energie- und Rohstoffpreisen eher verschärfen dürfte. DER AKTIONÄR bevorzugt deshalb Betreiber und Projektierer wie die Nebenwerte Energiekontor oder ABO Wind.
Mit Material von dpa-AFX