Überraschend hat der Turbinenbauer Nordex am Mittwoch vorläufige Zahlen vorgelegt. Während die hohen Kosten wie erwartet auf den Gewinn drücken, legt der Umsatz weiter zu. Die Eckdaten kommen am Markt nicht gut an, die Aktie setzt nach der Rallye der vergangenen Tage wieder etwas zurück.
Der Umsatz kletterte im Gesamtjahr 2021 um knapp 15 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro. Dabei wurde ein EBITDA von 50 Millionen Euro erreicht – nach 94 Millionen Euro im Vorjahr. Entsprechend ging die EBITDA-Marge von zwei auf rund ein Prozent zurück, was der gesenkten Prognose vom Herbst entspricht. Analysten hatten mit gut 56 Millionen Euro gerechnet.
„Die Nordex Group hat sich unter schwierigen Rahmenbedingungen 2021 gut behauptet und ihren Wachstumskurs fortgesetzt: Dies zeigt sich in den gestiegenen Umsatz-, Installations-, Produktions- und Auftragseingangszahlen. Demgegenüber standen die sehr hohen Kosten für Logistik - insbesondere Seefrachten - und Rohstoffe, die unsere Profitabilität wie erwartet, deutlich belastet haben“, erklärte CEO José Luis Blanco.
Besonders stark entwickelte sich derweil der Auftragseingang. Das Volumen kletterte hier von 6,0 auf 7,95 Gigawatt, wobei Europa mit 58 Prozent und Lateinamerika mit 21 Prozent die größten Märkte waren. Endgültige Zahlen und auch eine Prognose sollen am 29. März folgen.
Das Margenproblem war bekannt und überrascht nicht. Entsprechend sorgen die Zahlen auch für keinen Schrecken bei den Anlegern. Entscheidend ist aber, wie sich der derzeitige Energiepreisschock auf die Prognose auswirken wird. DER AKTIONÄR favorisiert weiter die Small Caps Energiekontor und ABO Wind im deutschen Green-Tech-Bereich.