Der Höhenflug grüner Aktien gewinnt am Montag noch einmal an Schwung. Mit einem Plus von knapp 20 Prozent zählen die Papiere von Nordex zu den stärksten Gewinnern an der deutschen Börse. Die Hoffnung auf einen rascheren Ausblick der Windkraft gepaart mit sinkenden Anleiherenditen lockt die Bullen an.
Nachdem Green-Tech-Werte monatelang kaum gefragt waren, rückt die mögliche Energiekrise durch den Ukraine-Krieg Nordex und Co wieder in den Blickpunkt der Anleger. Zum einen bekommen viele Leerverkäufer nun kalte Füße, zum anderen besteht die Hoffnung, dass der Auftragsboom in der Windbranche künftig sogar noch stärker wird. Nachdem inzwischen auch erste Zinsanhebungen ausgepreist werden, müssen zudem die teils weit in der Zukunft liegenden Gewinne weniger stark diskontiert werden.
Klar ist aber auch: Die Auftragslage war bei Nordex nie das Problem. Vielmehr schafft es der Turbinenbauer nach wie vor nicht, diese in profitable Umsätze zu verwandeln. Angesichts einer drohenden Verschärfung der ohnehin hohen Rohstoffpreise ist hier auch zeitnah keine Besserung zu erwarten.
Der Stimmungsumschwung ist da. Doch nach der Kursrallye dürfte früher oder später auch das Profitabilitätsthema wieder auf die Agenda rücken. DER AKTIONÄR bleibt deshalb dabei: Wer derzeit Green-Tech-Aktien kaufen will, greift eher zu den Windparkbetreibern oder -projektierern wie Ørsted, Energiekontor oder ABO Wind.