Rund 18 Prozent haben die Papiere des chinesischen E-Mobility-Newcomers Nio im Laufe der vergangenen Woche abgegeben. Am Montag scheint sich dieser Trend fortzusetzen. Die Aktie notiert kurz nach US-Handelsstart mit rund drei Prozent im Minus. Einmal mehr geben Kapitalbeschaffungsmaßnahmen den Ausschlag.
Wie Bloomberg am Montag mit Verweis auf Insider berichtet, erwägt Nio weitere rund drei Milliarden Dollar Kapital einzusammeln. Die finanzielle Gesundheit des Konzerns sei aufgrund wachsender Verluste gefährdet. Daher habe sich der Autobauer an Investoren aus dem Nahen Osten gewendet. Die Kapitalbeschaffungsmaßnahmen könnten bereits im nächsten Quartal erfolgen, so die mit der Sache vertrauten Personen.
Anlegern schmeckt diese Nachricht aus zweierlei Gründen nicht. Zum einen zeigt es, dass sich der Autobauer finanziell in einer schwierigen Situation befindet. Die Verluste wuchsen zuletzt deutlich an, während die Bruttomarge im zweiten Quartal bis auf ein Prozent zusammenschrumpfte. Der Preiskampf in China, die kapitalintensive internationale Expansion sowie die hohen Kosten beim Ausbau des Batteriewechselnetzwerks belasten die Finanzen. Zum anderen werden die Aktionäre durch eine erneute Kapitalmaßnahme weiter verwässert.
Die Nio-Aktie hat in letzter Zeit deutlich verloren. Bei den aktuellen Verlusten waren Kapitalbeschaffungsmaßnahmen früher oder später zu erwarten. DER AKTIONÄR warnte bereits, dass auch weitere Maßnahmen sind nicht auszuschließen sind. Der E-Mobility-Newcomer überzeugt zwar nach wie vor mit starken Produkten und zuletzt soliden Auslieferungen. Anleger sollten allerdings nicht ins fallende Messer greifen und bleiben zunächst an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nio.