Vor wenigen Tagen haben sich mehrere große Player in der "Green Hydrogen Catapult Initiative" zusammengeschlossen. Dabei handelt es sich um ACWA Power aus Saudi-Arabien, die australische CWP Renewables, der chinesische Windturbinenhersteller Envision, Iberdrola, Ørsted, Snam und Yara. Für die Elektrolyse-Spezialisten ITM Power und Nel könnte diese Zusammenarbeit der Großen das Tor zu neuen Aufträgen weit aufstoßen.
Hand in Hand mit Snam
So arbeitet beispielsweise ITM Power sehr eng mit der italienischen Snam zusammen. "Snam ist ein sehr wichtiges Gasunternehmen, wenn es darum geht, das Gasnetz auf grünen Wasserstoff umzustellen", erklärte ITM-Power-Chef Graham Cooley dem AKTIONÄR bereits im Oktober. "Das 100-MW-Projekt ist die erste Stufe einer sich entwickelnden Zusammenarbeit mit Snam, dem größten europäischen Gasversorgungsunternehmen." Darüber hinaus ist ITM Power auch mit Ørsted im Wasserstoffprojekt "Gigastack" vertreten.
Iberdrola und Yara setzen auf die Nel-Technologie
In Sachen Elektrolyse vertrauen der spanische Energiekonzern Iberdrola und der norwegische Düngemittel-Hersteller Yara auf die Expertise von Nel. Im August 2019 hat Nel bereits eine Kooperationsvereinbarung mit Yara geschlossen. "Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit Yara dieses spannende Projekt zur Entwicklung effizienter, grüner Ammoniak- und Düngemittelproduktionslösungen zu initiieren", zeigte sich Nel-Firmenlenker Jon André Løkke bei der Vertragsunterzeichnung zufrieden.
Im November hat Nel zudem eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) mit Iberdrola unterzeichnet. Die Zusammenarbeit zielt auf die Entwicklung einer umweltfreundlichen Wasserstoffproduktionsanlage mit einer Kapazität von mehr als 200 Megawatt (MW) in Spanien bis 2023 ab.
Die neue Initiative der Big Player ist für Nel und ITM Power von großer Bedeutung. Langfristig könnten sich aus dem Zusammenschluss neue Aufträge für große Projekte ergeben, die Iberdrola, Yara, Snam und Co eventuell gemeinsam realisieren wollen. Dennoch ist in den Kursen der beiden Elektrolyse-Spezialisten schon viel Zukunftsmusik eingepreist. Investierte Anleger bleiben an Bord, sollten allerdings nie den spekulativen Investmentcharakter aus den Augen verlieren.