Erste Analysten haben nach der Quartalszahlenvorlage von Nel ihre Bewertungsmodelle für den skandinavischen Titel überarbeitet, darunter auch die Experten der beiden amerikanischen Investmentbanken JPMorgan und Goldman Sachs. Beide Kreditinstitute trauen dem Wasserstoff-Wert nun weniger Kurspotenzial zu.
Goldman Sachs hat das Kursziel für Nel nach Quartalszahlen von 17 auf 15 Norwegische Kronen (1,44 Euro) gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Trotz der schwachen Umsatzentwicklung des Wasserstoffunternehmens deute die starke Wachstumsdynamik beim Auftragsbestand auf deutlich verbesserte Geschäftsaussichten hin, schrieb Analystin Zoe Clarke in einer am Donnerstag im Tagesverlauf aktualisierten Studie. Sie senkte indes ihre Ergebnisschätzungen (EPS) für die Jahre bis 2024. In einer Ersteinschätzung direkt nach den Zahlen hatte Clarke ihr vorheriges Kursziel erst noch bestätigt (DER AKTIONÄR berichtete).
Indes hat JPMorgan das Kursziel für Nel leicht von 10,10 auf zehn Norwegische Kronen (0,96 Euro) gesenkt und die Einstufung auf "Underweight" belassen. Die Zahlen zum dritten Quartal seien schwach gewesen, schrieb Analyst Patrick Jones in einer am Freitag vorliegenden Studie. Ein rekordhoher Auftragseingang im Quartal bringe eher Zuversicht für 2024, für 2022 und 2023 kürzte er nochmals seine Umsatzerwartungen.
Nel hat sich einmal mehr bei den Quartalszahlen nicht mit Ruhm bekleckert. Die Kurszielsenkungen überraschen daher nicht. Wichtig bleibt, dass das norwegische Unternehmen weitere große Aufträge (20 Millionen Euro aufwärts) gewinnen und die Margen nachhaltig verbessern kann. Vor Kurzem wurde die Empfehlung des AKTIONÄR bei 1,10 Euro ausgestoppt. Aktuell befindet sich das Papier auf der Watchlist.