Nach zuvor zwei positiven Analystenkommentaren hat am Donnerstag eine norwegische Investmentbank Nel-Aktionäre auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Arctic Securities stufte die Aktie auf "Halten" ab und halbierte in etwa das Kursziel. Das Papier des Wasserstoff-Spezialisten befindet sich derweil weiterhin in der Seitwärtsphase.
Die Analysten von Arctic beziehen sich bei der Kurszielsenkung von 35 auf 18 Norwegische Kronen (von 3,43 auf 1,77 Euro) auf eine Wasserstoffstudie von Sintef. Diese unabhängige Forschungsorganisation aus Norwegen prognostiziert einen riesigen Markt für Wasserstoff mit einem Bedarf von über 100 Millionen Tonnen bis 2050.
Verstärkter grüner Wettbewerb
Die Investmentbank rechnet aus diesem Grund damit, dass die gestiegene Nachfrage zu mehr Akteuren in der Branche führen wird. Die Ausweitung des grünen Anlageuniversums entfache somit einen „verstärkten Wettbewerb um Kapital", so die die Experten.
Steigende Zinsen
Ein weiterer Belastungsfaktor für das norwegische Unternehmen stelle eine Zinserhöhung dar. Dieser Schritt erfolge laut den Analysten im September, weil die Infektionsraten in Norwegen zurückgehen und das Land sich in der Phase der Wiedereröffnung befinde. Sie verweisen dabei auf einen höheren nominalen WACC, sprich die Kapitalkosten für Nel würden steigen.
Beide Szenarien der Investmentbank stellen eine Herausforderung für Nel dar. Am Freitag wird die Aktie für 17,70 Kronen (1,74 Euro) gehandelt und liegt damit nahe am Kursziel von Arctic Securities. DER AKTIONÄR bleibt bei seinem Kursziel von 2,50 Euro und dem Stopp bei 1,40 Euro. Sobald die 1,85 Euro-Marke geknackt wird, sollte der Wert wieder an Fahrt aufnehmen.