Am Donnerstag verliert die Aktie des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten Nel erneut rund fünf Prozent an Wert. Einmal mehr gibt es Gegenwind von Analystenseite. Doch nicht nur das Papier von Nel ist davon betroffen, auch bei den Wettbewerbern McPhy und ITM Power werden die Kursziele massiv zusammengestrichen.
Die britische Investmentbank Barclays hat Nel von "Overweight" auf "Equal Weight" abgestuft und das Kursziel von 25,00 auf lediglich 8,10 Norwegische Kronen (0,70 Euro) gekappt. Wasserstoff bleibe ein entscheidender Faktor in der Dekarbonisierung, also der Verringerung von Treibhausgas-Emissionen - gerade in Branchen, die damit ihre Schwierigkeiten hätten, schrieb Analyst Naisheng Cui in einer am Donnerstag vorliegenden Studie.
Die aktuell börsennotierten Elektrolyse-Spezialisten seien aber nicht unbedingt diejenigen, die vom Trend am stärksten profitieren werden, so der Experte. Im Vergleich favorisiert er die norwegische Nel. ITM Power aus Großbritannien und McPhy Energy aus Frankreich stufte er jeweils auf "Underweight" ab.
Harsche Kritik von Barclays, die am Donnerstag die vor Kurzem gestartete Erholungsbewegung bei der Aktie von Nel erneut ins Stocken bringt. Zuletzt ließen die Skandinavier allerdings auch einen positiven Newsflow vermissen. Seit der letzten Quartalszahlenvorlage vermeldete Nel keinen nennenswerten Auftrag.
"Derzeit kommt die Branche nicht so schnell voran, wie wir es uns wünschen würden, aber es gibt Grund zum Optimismus, wenn man sich einige der Projekte ansieht, die in den letzten Jahren erfolgreich umgesetzt wurden", gab Nel-Chef Håkon Volldal vor Kurzem in einem Interview zu (DER AKTIONÄR berichtete).
Der negative Analystenkommentar würgt eine deutlichere Kurserholung am Donnerstag ab. Ohnehin bedarf es für eine nachhaltige charttechnische Trendwende neben größeren Aufträgen auch positive Impulse vom Zinsumfeld und dem Gesamtmarkt. Anleger agieren beim norwegischen Papier vorerst weiter mit Vorsicht und bleiben an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)