Die Aktie des norwegischen Wasserstoff-Unternehmens Nel hat in den zurückliegenden Handelswochen ihre Talfahrt beschleunigt. Das Ausbleiben von größeren Aufträgen seit der letzten Quartalszahlenvorlage Mitte Juli, die damit verbundene wachsende Skepsis unter den Analysten und der nachhaltige Bruch einer wichtigen Chartmarke sind die Auslöser der Kursschwäche.
Geht es nach Analyst Elliott Geoffrey Peter Jones von der Nordea Bank, hat das Papier von Nel seine Tiefs noch nicht gesehen. In einer aktuellen Einschätzung vom Montag strich der Experte sein Kursziel um 0,50 auf lediglich 6,50 Norwegische Kronen (0,57 Euro) zusammen, sein Votum lautet "Sell".
Auch Bernstein bleibt negativ gestimmt. Allerdings liegt das Kursziel der "Underperform"-Empfehlung von Deepa Venkateswaran mit 9,00 Kronen (0,78 Euro) inzwischen klar über dem derzeitigen Kursniveau von 7,64 Kronen.
Trotz der beiden negativen Analystenstimmen, die zu Wochenbeginn bestätigt wurden, kann sich die Nel-Aktie von den jüngst markierten Mehrjahrestiefs wieder etwas nach oben absetzen. Zur Stunde gewinnt das Papier in einem erneut schwachen Gesamtmarkt gut drei Prozent an Wert. Von einer nachhaltigen Trendwende zu sprechen, ist allerdings noch klar zu früh. Zumal Nel in den vergangenen Monaten nicht gerade mit großen Aufträgen bei den Marktteilnehmern punkten konnte.
Wie sich Nel indes im dritten Quartal geschlagen hat, wird der 25. Oktober 2023 zeigen. Denn werden die Norweger die Ergebnisse für die Monate Juli bis September vorlegen. Anleger können sich erneut auf rote Zahlen einstellen. Analystenschätzungen zufolge wird noch viel Zeit ins Land gehen, bis Nel die Gewinnschwelle erreichen kann.
Mehrere Faktoren haben zuletzt für einen massiven Abverkauf bei der Wasserstoff-Aktie gesorgt. Für eine nachhaltige charttechnische Trendwende bedarf es neben größeren Aufträgen auch positive Impulse vom Zinsumfeld und dem Gesamtmarkt. Anleger agieren beim norwegischen Papier vorerst weiter mit Vorsicht und bleiben an der Seitenlinie.