Die Aktie von Mercedes-Benz hat seit ihrem Hoch im Juni vergangenen Jahres bei 76,10 Euro ordentlich Federn lassen müssen. Zum Jahresende 2023 hin konnte sich das Papier stabilisieren, bevor zuletzt erneut neuer Druck aufkam. Belastet hat zuletzt ein deutlicher Absatzrückgang im vierten Quartal.
Insgesamt setzte der Konzern im vergangenen Jahr 2,04 Millionen Pkw in seiner Autosparte ab. Im vierten Quartal 2023 lag die Zahl der verkauften Autos bei 514.000. Das entspricht einem Minus von vier Prozent. Zudem belasteten schwächere Aussichten in China sowie ein zuletzt stagnierender Automarkt in Europa. Die Zahl neu zugelassener Autos sank im Dezember in der EU um 3,3 Prozent auf 867.052. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 10,5 Millionen Pkw zugelassen. Insgesamt rangiert Mercedes-Benz EU-weit nur auf Rang 7, deutlich hinter BMW. Die Münchner konnten im vergangenen Jahr ein deutliches Absatzplus in der EU von 15,5 Prozent erzielen, Mercedes-Benz kam nur auf ein Plus von 8,8 Prozent auf 625.991 Fahrzeuge.
Mercedes-Benz arbeitet derweil an allen Fronten, um sich besser aufzustellen. Zuletzt kündigte der Konzern an, seine unternehmenseigenen Autohäuser in Deutschland auf den Prüfstand zu stellen. Nach guten Erfahrungen in verschiedenen europäischen Märkten prüfe man nun auch hierzulande, wie man die konzerneigenen Niederlassungen eigenständiger aufstellen könne, so das Unternehmen am Freitag auf dpa-Anfrage. Dabei sei auch ein Verkauf an erfahrene und renommierte Händlergruppen nicht ausgeschlossen.
Keine Frage – das Jahr 2024 wird für die Automobil-Hersteller herausfordernd. DER AKTIONÄR sieht Mercedes-Benz aber insbesondere im Vergleich zu den Massenherstellern wie VW weiter in einer guten Position. Aus charttechnischer Sicht gilt es nach dem jüngsten Rücksetzer zunächst, die 38-Tage-Linie zurückzuerobern. Ein klares positives Signal würde erst der Sprung über die 200-Tage-Linie bringen. Wichtig ist in jedem Fall, dass das Oktobertief 2023 bei 55,08 Euro nicht unterschritten wird.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz, Volkswagen Vz, Porsche AG.