Die Mercedes-Aktie ist seit April deutlich unter die Räder bekommen. Zuletzt drückten vor allem zwei Gewinnwarnungen auf die Stimmung. Verantwortlich dafür ist die schwache Nachfrage, die 2024 nicht nur für rückläufige Absatzzahlen, sondern auch für Rabatte und damit schwächere Margen sorgt. Was können die Stuttgarter dagegen tun?
594.600 Fahrzeuge lieferte Mercedes im dritten Quartal aus. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Minus von rund drei Prozent. Auf Sicht der ersten neun Monate beträgt der Rückgang mit bisher rund 1,7 Millionen abgesetzten Fahrzeugen sogar fünf Prozent. Aufgrund der schwachen Nachfrageentwicklung kappte Mercedes Mitte September daher seine Prognose.
Hauptverantwortlich war dabei die PKW-Sparte, für die die Stuttgarter 2024 inzwischen nur noch eine Marge von 7,5 bis 8,5 Prozent in Aussicht stellen. Zuvor hatte das Management noch zehn bis elf Prozent prognostiziert. Noch 2022 hatte CEO Ola Källenius bis Mitte des Jahrzehnts unter günstigen Bedingungen sogar eine Marge von rund 14 Prozent angestrebt.
Nun scheinen die Marktbedingungen jedoch alles andere als günstig. Was kann Mercedes-Benz dagegen tun? Sind Entlassungen wie bei der Van-Sparte eine mögliche Lösung? Immerhin fertigten die 153.852 bei Mercedes Cars und Vans Beschäftigten 2023 lediglich 2.491.600 Autos. Damit kommen auf einen Beschäftigten lediglich 16,2 Fahrzeuge pro Jahr. Zum Vergleich: Volkswagen kam im gleichen Zeitraum auf immerhin 24, die Stellantis-Tochter Opel gar auf 55 Einheiten je Mitarbeiter. Unstrittig ist, dass die Produktion der Premium-Fahrzeuge von Mercedes aufwändiger ist als die der Massenmarken.
Aufgrund des doch merklichen Unterschieds und der rückläufigen Produktion nimmt DER AKTIONÄR die Option Entlassungen dennoch unter die Lupe und untersucht mögliche Vorteile, die dieser Schritt mit sich bringen würde.
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