Der Verkauf des europäischen Projektentwicklungs-Portfolios an RWE sorgt für Freude bei den RWE-Aktionären. Satte 20 Prozent legt die Aktie am frühen Nachmittag bereits zu. Auch die Experten äußern sich weitegehend positiv zu dem Deal, der Nordex 402,5 Millionen Euro in die klammen Kassen spült.
Die geplante Veräußerung von Wind- und Solarprojekten in Europa könnte die Marktstimmung zugunsten von Nordex drehen, sagte etwa Jefferies-Analyst Constantin Hesse. Er hob das Ziel für den SDAX-Titel von 12,00 auf 14,50 Euro an.
Positiv äußerte sich auch Rajesh Singla von der Société Générale. Die um bis zu 50 Prozent schlechtere Kursentwicklung im Vergleich zu den Wettbewerber-Papieren eröffne Anlegern eine attraktive Kaufgelegenheit, begründete er seine frische Kaufempfehlung. Wegen der Herausforderungen durch die Coronakrise senkte der Experte aber gleichzeitig sein Kursziel von 13 auf elf Euro.
Goldman weiter vorsichtig
Skeptisch bleibt dagegen Ajay Patel von Goldman Sachs. Der RWE-Deal dürfte sich zwar positiv auf die Bilanz und die Verschuldung auswirken. Dennoch sieht er das Kursziel unverändert nur bei 9,50 Euro – die Einstufung lautet „Neutral“.
Der Deal mit RWE ist klar positiv zu werten. Nordex hat einen attraktiven Verkaufspreis erzielt und verschafft sich wieder finanziellen Spielraum. Durch den Kurssprung notiert die Aktie wieder deutlich im zweistelligen Bereich. Spekulative Anleger lassen die Gewinne laufen und behalten den 13. August im Blick, dann wird Nordex Quartalszahlen präsentieren.