Nach dem fulminanten Kurssprung zuletzt hat sich die Lage bei JinkoSolar inzwischen wieder beruhigt. Im Fokus bleiben rund um die Solarbranche nach wie vor die US-Beschränkungen gegen Produkte aus der Region Xinjiang. JinkoSolar ist nicht direkt betroffen, dennoch könnte es Probleme geben.
Die US-Regierung hat die Einfuhr von Produkten von Hoshine verboten. Grund ist die Ausbeutung der Uiguren in der Region. Für die Solarbranche ist das ein Problem: 45 Prozent des weltweit produzierten Polysiliziums stammen aus Xinjiang. Hoshine selbst verkauft seine Silizium-Metalle an bedeutende Unternehmen wie Daqo New Energy – laut der Sheffield Hallam Universität stellen Hoshine-Kunden 90 Prozent des weltweiten Polysiliziums her.
JinkoSolar selbst distanziert sich zwar von Zwangsarbeit, doch es gilt als unwahrscheinlich, dass der Konzern tatsächlich komplett auf Vorprodukte aus der Heimat verzichtet. Das könnte angesichts des strikten Kurses der US-Regierung zu Problemen führen. Allerdings scheint aktuell auch fraglich, wie die weltweiten Ausbauziele für Erneuerbare Energien ohne die Module der chinesischen Marktführer erreicht werden sollen.
Die politischen Unsicherheiten könnten immer wieder zu Ausschlägen bei JinkoSolar führen. Aufgrund der Bedeutung der chinesischen Solarbranche für den Weltmarkt ist ein kompletter Einbruch aber nicht zu befürchten. Die Aktie von JinkoSolar bleibt trotz des Kurssprungs attraktiv bewertet und eine Halteposition. Wer neu einsteigt, sollte aktuell dennoch eher auf die US-Wettbewerber First Solar oder Sunrun setzen.