Die Meldung hat für Aufsehen gesorgt: Warren Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway hat sich nun bei verschiedenen Erdgas-Gesellschaften eingekauft (mehr dazu lesen Sie hier). Einige Anleger dürften sich nun die berechtigte Frage stellen: Wenn der erfolgreichste Investor aller Zeiten in Erdgas investiert – sollte ich dann auch dort investieren?
Zunächst einmal sollten Anleger wissen, dass die Investments von Buffett stets langfristig ausgerichtet sind. Es kann also durchaus sein, dass der Erdgassektor noch durch einige schwierige Quartale durchkommen muss, ehe es besser wird.
Dazu hat Berkshire nicht einen Erdgasproduzenten wie Gazprom investiert, der stark von der Entwicklung der volatilen Energiepreise abhängig ist, sondern eher in einen Erdgas-Dienstleister.
Sehr gute Perspektiven
Nichtsdestotrotz bleiben natürlich die mittel- bis langfristigen Aussichten für den Weltmarktführer Gazprom gut. Erdgas wird im globalen Energiemix eine immer wichtigere Rolle spielen. Das Unternehmen verfügt über die mit Abstand größten Reserven der Welt.
Zudem dürfte die Marktmacht des russischen Rohstoffriesen in Europa wegen der schwindenden Gasreserven in der Nordsee weiter steigen. Darüber hinaus erschließt man sich mit dem Engagement in China (das womöglich sogar noch schneller als ursprünglich anvisiert ausgeweitet werden könnte) einen riesigen Zukunftsmarkt.
Nicht zu vergessen: Die Bewertung der Gazprom-Aktie ist mit einem 2021er-KGV von 5 und einem KBV von 0,4 immer noch sehr günstig. Darüber hinaus lockt eine üppige Dividendenrendite von fast acht Prozent. Daher können langfristig orientierte Anleger, die es Buffett nachmachen wollen, weiterhin zugreifen – sofern sie über ein starkes Nervenkostüm verfügen. Der Stoppkurs sollte bei 4,20 Euro belassen werden.