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25.09.2020 Martin Mrowka

Fraport: Flughafen-Verband warnt vor Insolvenzen

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Fraport

Die deutlich ansteigenden Zahlen von Corona-Neuinfektionen sorgen bei den unmittelbar von der Pandemie betroffenen Unternehmen am Freitag für überdurchschnittliche Kursverluste. Die Sorge wächst, dass sich die Perspektiven für die Wirtschaft wieder eintrüben. Am deutschen Aktienmarkt stehen neben Lufthansa auch Fraport-Aktien besonders unter Druck.

Nach Ansicht des deutschen Flughafen-Verbands ADV spitzt sich die wirtschaftliche Lage der deutschen Flughäfen weiter zu. Die Betreiber rechnen auch für die kommenden Jahre mit hohen Verlusten, wie Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel heute anlässlich des Welttourismus-Tages (am Sonntag) erklärte.

Für die Flughäfen setze sich der Lockdown faktisch fort, wenn weiterhin nur rund 20 Prozent der Vorjahrespassagiere unterwegs seien. Jeder zweite der rund 1,1 Millionen Jobs in der deutschen Luftverkehrswirtschaft sei bedroht.

Beisel bezifferte den erwarteten Einnahmerückgang der Flughäfen auf bis zu 4 Milliarden Euro im laufenden und bis zu 2 Milliarden Euro im kommenden Jahr bei einem Gesamtumsatz von 6,5 Milliarden Euro im coronafreien Vorjahr 2019. Ohne Zugang zu frischem Kapital drohe zahlreichen Flughäfen die Insolvenz, warnte der Verband.

Die Erstattung der in der Krise aufgelaufenen Vorhaltekosten sei daher das Mindeste, was an staatlicher Unterstützung erwartet werde. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte ein Konzept für die Regionalflughäfen angekündigt, um die Infrastruktur zu erhalten. Dabei hatte er ausdrücklich die Vorhaltekosten für die offen gehaltenen Flughäfen anerkannt, die allein für die drei Lockdown-Monate rund 700 Millionen Euro betragen hätten.

In Deutschland ist auch der größte Flughafen in Frankfurt betroffen. Die Aktie des Betreibers Fraport verliert am Freitag weiter an Terrain. Zeitweise beträgt der Kursabschlag im MDAX gut vier Prozent auf 33,04 Euro. Damit geraten die Tiefstände von Anfang August bei 32 Euro wieder in Reichweite.

Fraport (WKN: 577330)

Die Schweizer Bank Credit Suisse hat Fraport heute mit "Underperform" und einem Kursziel von 30 Euro bestätigt. Die Markterwartungen für die Erholung des Verkehrsaufkommens am Frankfurter Flughafen in den beiden kommenden Jahren seien immer noch zu hoch, schrieb Analyst Arthur Truslove in einer aktuellen Studie. (Mit Material von dpa-AFX)

Der Flughafenbetreiber bleibt auf staatliche Finanzhilfen angewiesen, um die Corona-Krise zu bewältigen. Bis sich das Geschäft wieder deutlich belebt, wird es dauern. DER AKTIONÄR rät seit Wochen, bei der Fraport-Aktie an der Seitenlinie zu verharren.

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