Der Energiekonzern Equinor profitiert aktuell vor allem von soliden Gewinnen aus dem Kerngeschäft mit Öl und Gas. Gleichzeitig richten die Norweger den Blick aber zunehmend auf nachhaltige Projekte, um das Portfolio zukunftssicher aufzustellen. Das unterstreichen die jüngsten News erneut.
Wie das US-Innenministerium am Mittwoch mitteilte, hat scih Equinor bei einer Auktion eine Pachtfläche für Offshore-Windkraftanlagen gesichert. Für 75 Millionen Dollar erwarb das Unternehmen ein Gebiet von über 100.000 Morgen (rund 255 Quadratkilometer) vor der Küste von Delaware. Mit der Nutzung dieser Fläche wird der Konzern aber voraussichtlich erst nach 2035 beginnen. Den späten Start begründet Equinor mit seinem disziplinierten Ansatz, der darauf abziele, Risiken zu minimieren und ein robustes Projekt im Portfolio zur Reife zu bringen. Diese Entscheidung ergibt Sinn, da Offshore-Projekte aktuell sehr teuer sind und sich daher noch nicht wirklich lohnen.
Für Equinor besteht ohnehin kein Druck. Die Norweger fahren aufgrund des erfolgreichen Öl- und Gasgeschäfts nach wie vor attraktive Gewinne ein. Zurzeit stützen insbesondere die stabilen Gaspreise in Europa. Der Profit ermöglicht es Equinor, nicht nur eine attraktive Dividende auszuschütten, sondern auch in zukunftsorientierte Projekte zu investieren. Neben den Offshore-Wind- und Solarprojekten arbeitet das Unternehmen auch schon länger an innovativen Lösungen zur CO2-Abscheidung und -speicherung. Bereits jetzt ist Equinor in diesen Geschäftsfeldern tätig, doch vor allem langfristig versprechen sie hohes Wachstumspotenzial.
Charttechnischer Wendepunkt?
Derweil hellt sich bei Equinor auch das Chartbild langsam wieder auf. Den jüngsten Rücksetzer hat der Titel inzwischen wieder aufgeholt und dabei den GD50 bei 293,15 Norwegische Kronen (umgerechnet rund 24,90 Euro) zurückerobert.
Equinor ist mit seiner hervorragenden Position im Gasgeschäft, aber auch bei den Erneuerbaren Energien sehr gut aufgestellt, verfügt über eine solide Bilanz und stattliche Rücklagen. Die charttechnische Lage hat sich unterdessen gebessert. Vor einem Einstieg sollten Anleger jedoch abwarten, ob sich der Ausbruch aus dem Abwärtstrend als nachhaltig erweist.