Mit dem milliardenschweren Innogy-Deal revolutionieren E.on und RWE die deutsche Energiebranche. Erstmals sind die beiden Erzrivalen dann keine direkten Konkurrenten mehr. E.on kümmert sich um Netze und Vertrieb, RWE deckt die gesamte Palette der Energieerzeugung ab. Die Börse sieht RWE derzeit als klaren Gewinner – dafür gibt es Gründe.
Krise in Großbritannien
E.on übernimmt nach dem Innogy-Deal das kriselnde Vertriebsgeschäft in Großbritannien. Die Integration in das eigene Geschäft wird in jedem Fall zur großen Herausforderung. Ob es trotz Preisdeckel und Brexit gelingt, die Margenprobleme in diesem Markt zu beheben, bleibt abzuwarten.
Bewertung von RWE
RWE dagegen übernimmt das Geschäft mit Erneuerbaren Energien von E.on und Innogy. Wind-, Solar-, Wasserkraft und Co sind lukrativ und zukunftsträchtig. In Zeiten von Klimaschutz und „Fridays for Future“ werden grüne Lösungen immer gefragter. Als neue Nummer 3 in Europa spielt RWE hier eine tragende Rolle – dies spiegelt sich in der aktuellen Bewertung noch nicht annähernd wider.
Wachstumsaussichten
Erneuerbare Energien bieten auch mehr Wachstumspotenzial. Während RWE so den Kohleausstieg mehr als auffangen dürfte, ist die Lage bei E.on schwieriger. Im Vertrieb bieten E-Mobilität, intelligente Stromzähler oder Solarcloud zwar auch viel Potenzial – diese Lösungen stehen aktuell aber erst in den Startlöchern. Das regulierte Netzgeschäft dagegen wirft zwar attraktive und konstante Gewinne ab, die Wachstumschancen sind allerdings begrenzt.
RWE klettert von Hoch zu Hoch und hat weiterhin die Nase vorn. DER AKTIONÄR setzt im Aktien-Musterdepot auf eine Outperformance der Aktie. Anleger lassen die Gewinne laufen, auch Neueinsteiger können noch zugreifen. Der Stopp liegt bei 20,60 Euro.
Wer bei E.on investiert ist, beachtet den Stopp bei 7,80 Euro.