Der Einfluss chinesischer Konzerne bei Daimler wird größer. BAIC hat seinen Anteil am Premium-Hersteller ausgebaut.
Als sich der chinesische Milliardär Li Shu Fu (Geely) im Jahr 2018 rund 9,7 Prozent der Aktien von Daimler krallte und damit zum größten Aktionär der Daimler AG wurde, sorgte das für großes Aufsehen. Der chinesische Auto-Hersteller BAIC ist seit 2019 bei Daimler mit an Bord. Am Montag gab Daimler bekannt, dass die BAIC Automotive Group ihre Beteiligung auf 9,98 Prozent nahezu verdoppelt hat.
Daimler ist mit seinen Verflechtungen in China sehr stabil aufgestellt, sicher stabiler als etwa BMW."
Fakt ist: BAIC und Daimler arbeiten seit 2003 in Fahrzeugentwicklung und -produktion zusammen. Und Daimler-Chef Ola Källenius begrüßte den jüngsten Schritt: "Die Beteiligung von BAIC an Daimler spiegelt das Bekenntnis zu unserer gemeinsamen erfolgreichen Allianz bei Produktion und Entwicklung im weltweit größten Pkw-Markt wider." BAIC habe in einer Vereinbarung bestätigt, den Anteil an Daimler nicht weiter zu erhöhen. Im Gegenzug ist der Stuttgarter Autokonzern mit 9,55 Prozent an der börsennotierten BAIC-Tochter BAIC Motor beteiligt.
"Für Daimler war es enorm wichtig nach dem Geely Coup die gute Beziehung zu BAIC nicht zu gefährden. Daimler ist mit seinen Verflechtungen in China sehr stabil aufgestellt, sicher stabiler als etwa BMW, die bisher sehr US-lastig waren", sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut gegenüber dem AKTIONÄR.
China ist mit einem Anteil von rund 35 Prozent am Gesamtabsatz schon länger der wichtigste Markt für Personenwagen der Marke Mercedes-Benz. Die Stuttgarter eröffneten im Oktober ein neues Technikzentrum in der Region Peking. Dort arbeiten über 1000 Ingenieure. Daimler und Geely wollen im kommenden Jahr den Kleinwagen Smart aus chinesischer Produktion auf den Markt bringen.
Grund genug für die Investmentbank Kepler Cheuvreux die Kaufempfehlung für Daimler zu bestätigen. Der Autobauer verfüge nun über ein besseres operatives Risikoprofil als zuvor, schrieb Analyst Michael Raab in einer Studie. Er erwartet daher, dass Daimler nun in Zukunft noch mehr Wert freisetzen kann. Das Kursziel von Michael Raab lautet 90 Euro.
Die Zusammenarbeit mit beiden Konzern könnte für Daimler durchaus fruchten. Man hat dadurch einen besseren Zugang zum wichtigen chinesischen Automarkt. Anleger bleiben investiert.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Daimler.