Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental verzeichnet trotz einer allmählichen Erholung nach dem Corona-Einbruch auch im dritten Quartal einen Verlust. Wertminderungen wegen des absehbar schwächeren Geschäfts in den kommenden Jahren sowie Umbaukosten für das Sparprogramm schlagen im dritten Quartal mit zusammengenommen gut 1,3 Milliarden Euro zu Buche, wie das DAX-Unternehmen überraschend am Mittwoch nach Börsenschluss mitteilte. Daher werde Conti trotz eines besser verlaufenen Tagesgeschäfts auch im dritten Quartal einen Verlust beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern sowie unter dem Strich ausweisen, hieß es.
Im dritten Quartal erzielte Conti laut vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 10,3 Milliarden Euro nach 11,1 Milliarden vor einem Jahr. Um Sonderkosten bereinigt betrug die Marge des operativen Ergebnisses im abgelaufenen Dreimonatszeitraum 8,1 Prozent und damit 2,5 Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor. Diese Werte lägen besser als die durchschnittlichen Analystenschätzungen, hieß es von Conti. Der Zufluss finanzieller Mittel (Free Cashflow) vor Zukäufen und Kosten für die Abspaltung des Antriebsgeschäfts lag bei 1,8 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor waren es nur 343 Millionen Euro gewesen.
Derweil hat der Aufsichtsrat des Autozulieferers und Reifenherstellers Continental laut einem Pressebericht Gespräche für die Nachfolge von Vorstandschef Elmar Degenhart geführt. Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle mache sich Gedanken über die Führung bei dem schon vor der Corona-Krise schwächelnden DAX-Konzern, berichtete das manager magazin am Mittwoch unter Berufung auf eigene Informationen.
Branchengrößen seien angesprochen worden, gesucht werde ein Stratege mit Saniererqualitäten. Auch interne Kandidaten kämen infrage, messen müssten sich Externe ohnehin am Chef der Autozuliefersparte, Nikolai Setzer. Sprecher von Unternehmen und Betriebsrat wollten sich nicht zu den Informationen äußern, das Unternehmen sprach von "Spekulationen".
Die Aktie von Continental präsentierte sich zuletzt sehr stark. Nach Bekanntgabe der Zahlen musste das Papier seine bisherigen Tagesgewinne wieder abgeben. Am Abend notiert die Aktie auf der Handelsplattform Tradegate 0,6 Prozent im Minus bei 101 Euro. Damit kann sich die Aktie aber weiter über die psychologisch wichtigen 100-Euro-Marke behaupten. Am 11. November gibt es detaillierte Zahlen. Zudem wird der wichtige Ausblick auf das kommende Jahr erwartet.
(Mit Material von dpa-AFX)