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BYD: Zwischen den Fronten

BYD: Zwischen den Fronten
Foto: BYD
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Julian Weber 07.02.2024 Julian Weber

In China bereits das Maß aller Dinge, hat sich die internationale Expansion – allen voran nach Europa – für BYD als schwierig erwiesen. Rund 16.000 Einheiten hatte der neue Branchenprimus 2023 hier ausgeliefert. Nun spitzt sich die Lage auf dem hiesigen Markt weiter zu, von Seiten Chinas, der EU und BYDs.

Im Oktober wurde bekannt, dass die Europäische Union über potenzielle Strafzölle für den Import einiger chinesischer Automarken ermittelt. Bereits Ende 2024 könnte die EU die Importzölle auf 15 Prozent erhöhen. Aktuell liegen diese bei zehn Prozent.

China reagiert

Wie zu erwarten war, blieb eine Reaktion aus Fernost nicht aus: Im Januar erklärte Fu Cong, der EU-Botschafter Chinas, in einem Interview, die Subventionsuntersuchung der Europäischen Union gegen chinesische Elektrofahrzeughersteller sei unfair. Er warnte, dass ein Handelskrieg bevorstehen könne. Auch vor Regeln zur Überprüfung ausländischer Investitionen, die seiner Meinung „hauptsächlich auf China ausgerichtet“ sind, warnte Fu.

Am Mittwoch verkündete die Volksrepublik nun, ihre Unterstützung für die E-Autoindustrie zu verstärken, um den Außenhandel der Volksrepublik zu stabilisieren und die Fahrzeuge leichter nach Übersee zu bringen. Insgesamt neun Behörden, darunter das Finanzministerium und das Außenamt, veröffentlichten zudem Leitlinien und Handlungsempfehlungen, um die Auto-Industrie zu stärken. Dazu gehörte etwa, Forschungs- und Entwicklungszentren im Ausland aufzubauen und mit Unternehmen außerhalb Chinas zu kooperieren.

BYD legt vor und wird aggresiver

Solche Schritte hat BYD bereits vollzogen. Unter anderem ist der Autobauer in Europa – wie zuletzt auch in Brasilien – eine Partnerschaft mit Shell eingegangen. Darüber hinaus wurde bereits 2022 ein Vertrag mit Sixt über die Lieferung von E-Autos geschlossen. Auch eine eigene Fabrik ziehen die Chinesen derzeit in Ungarn hoch.

Zudem bepreist BYD seine Fahrzeuge in Europa inzwischen deutlich aggressiver. Nachdem der Autobauer mit deutlich höheren Preisen als in China auf den Markt gegangen ist, wurden inzwischen deutliche Rabatte gewährt. So reichen die Rabatte laut eines Handelsblatt-Berichts je nach Modell bis zu 27 Prozent. So etwa bei der Flaggschiff-Limousine Han, bei der der Rabatt rund 19.000 Euro ausmacht. BYD reagiert damit auf die schwächere Nachfrage nach und weggefallene Subventionen auf E-Autos. Damit erhöhen die Chinesen den Druck auf die lokalen Autobauer, die ihre Stromer nur wenig profitabel oder gar mit Verlust verkaufen.

BYD (WKN: A0M4W9)

Nach China zeichnet sich auch in Europa ein intensiver Preiskampf bei den E-Autos ab. BYD ist aufgrund seiner Größe und der Profitabilität sowie der Unterstützung aus China gut gerüstet. Langfristig sieht DER AKTIONÄR BYD positv. Vorerst könnte jedoch die weltweit schwache Nachfrage das Wachstum dämpfen. Anleger sollten bei BYD nicht ins fallende Messer greifen. Wer bereits investiert ist, beachtet den Stopp bei 17,50 Euro.

Wer in den Zukunftstrend E-Mobilität investieren, dabei aber nicht auf die oft extrem volatilen Einzelwerte setzen will, kann zum E-Mobilität Batterie Index des AKTIONÄR greifen. In diesem sind acht aussichtsreiche Unternehmen vertreten, die einen Großteil der Wertschöpfungskette abbilden. Mehr Informationen dazu hier.

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