Die BYD-Aktie ist in den vergangenen Monaten trotz operativer Fortschritte deutlich unter die Räder gekommen, wobei vor allem Zweifel bezüglich der Wachstumsraten und Margen belasteten. Der Absatz dürfte laut einer frischen Analystenstudie tatsächlich langsamer wachsen als bisher. Doch der Autobauer arbeitet bereits an Lösungen.
In einer aktuellen Studie hat die DBS Group ihre Einschätzung zu BYD überarbeitet und das Kursziel von 410 auf 347 Dollar gesenkt. Das begründete die singapurische Bank unter anderem mit in den kommenden Jahren niedrigeren Wachstumsraten. Konkret werden die Fahrzeugverkäufe – vor allem aufgrund der hohen Basis aus 2023 – in den Jahren 2024 und 2025 um nur noch 30 respektive 20 Prozent wachsen. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert noch bei über 60 Prozent.
Dennoch lobte die DBS die Stärken des Autobauers, etwa das breite Produktportfolio bis in den High-End-Markt hinein. Die Margen dürften durch die Einführung neuer Produkte gefestigt werden. Das ist wichtig, da die Kursentwicklung der BYD-Aktie vor allem von Marktnachfrage und Gewinnmargenaussichten abhängen werde. Mittelfristig werde zudem die zunehmende Internationalisierung zu einem Wachstumsmotor werden.
Die globale Expansion BYDs steckt aktuell noch in Kinderschuhen, sollte jedoch deutlich an Fahrt aufnehmen. Dafür errichtet der Konzern auf mehreren Kontinenten neue Fabriken und hat für den Export aus den chinesischen Werken zusätzlich eigene Schiffe gechartert.
BYD erhöht den Druck
In Europa, wo der Autobauer mit – im Gegensatz zu China – hohen Preisen in den Markt eingestiegen ist, erhöht BYD nun den Druck auf die Konkurrenz. In Deutschland gewährte der Autobauer vergangene Woche bereits den zweiten Rabatt des laufenden Jahres. Kunden, die bis zum 31. März ein Auto bestellen, erhalten je nach Modell von 3.000 bis über 17.000 Euro Rabatt. Damit sind die Preise gegenüber dem heimischen Markt immer noch deutlich höher. Dennoch werden die Margen durch wachsende Verkäufe in Deutschland und Europa weiterhin profitieren.
Der Druck auf die BYD-Aktie erhöhte sich zuletzt aufgrund des schwachen Ausblicks von Rivale Tesla. Langfristig sieht DER AKTIONÄR das Unternehmen wegen der operativen Fortschritte und der starken Positionierung allerdings positiv. Anleger bleiben investiert. Wer noch nicht dabei ist, wartet die Ausbildung eines Bodens ab.
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