Angesichts ausbleibender operativer News von BYD drückt der Berkshire Hathaway-Verkauf Anfang vergangener Woche weiterhin auf die Stimmung der Anleger. Während es für die Aktie bereits am Montag um 1,9 Prozent in die Tiefe ging, fällt der Rücksetzer am Dienstag nochmals deutlicher aus. Nun besteht weiteres Abwärtspotenzial.
Mit einem Minus von 2,9 Prozent verabschiedete sich die BYD-Aktie bei 224,8 Hongkong- Dollar (HKD; umgerechnet rund 26,55 Euro) am Dienstag aus dem Handel. Damit trübt sich das Chartbild vorerst deutlich ein. Damit ist das Papier unter die für den kurzfristigen Chartverlauf wichtigen 50-Tage-Linie bei 230,8 HKD gefallen. Wesentlich schwerer dürfte jedoch wiegen, dass die Aktie wieder unter die langfristige Abwärtstrendlinie zurückgefallen ist. Damit ist der Ausbruch wahrscheinlich gescheitert.
Mit dem erneuten Rücksetzer ist jetzt auch der seit Jahresanfang intakte Aufwärtstrend in Gefahr. Zwischenzeitlich wurde dieser am Dienstag bereits getestet, konnte jedoch verteidigt werden. Allerdings spricht das tiefere Hoch vom vergangenen Montag sowie das heute markierte tiefere Tief unter dem Niveau vom 2. Juli dafür, dass auch der Aufwärtstrend auf wackligen Beinen steht.
Somit sollten Anleger ihren Blick vorerst nach unten richten. Die nächste Unterstützung liegt nun bei rund 220 HKD, darunter leisten die 200-Tage-Linie (217,0 HKD) sowie das diesjährige Januar-Hoch Support. Sollten diese Marken ebenfalls reißen, wäre ein weiterer Abverkauf bis auf 205 HKD realistisch.
Langfristige Aussichten intakt
Auch wenn es charttechnisch für BYD aktuell übel aussieht: Die langfristigen Aussichten für den Autobauer weiterhin intakt. Die Verkäufe in China sind stabil, die internationale Expansion nimmt weiter an Fahrt auf. Darüber hinaus erwiesen sich die Margen bisher als stabil und dürften aufgrund des Roll-outs weiterer hochpreisiger Modelle zukünftig weiter klettern. Diese Ansicht teilen auch die Analysten. Die von Bloomberg geführten Experten kommen auf ein durchschnittliches Kursziel von 300,35 HKD und sehen damit rund ein Drittel Kurspotenzial.
Die charttechnische Lage bei BYD ist brisant. Jedoch hat die Aktie noch wichtige Unterstützungen, weshalb sich der Abverkauf in Grenzen halten kann. Für frische Impulse braucht es allerdings positve News. Dafür könnten die bald erscheinenden Auslieferungszahlen für den Juli oder Ende August die Q2-Zahlen sorgen. Investierte Anleger bleiben an Bord. Rücksetzer bieten Kaufchancen.