Während BYD in China den Status als größter Autobauer bereits gefestigt hat, verläuft die internationale Expansion eher schleppend. Bis Ende des Jahrzehnts soll sich das jedoch ändern, BYD hat etwa in Europa trotz drohender Strafzölle ambitionierte Ziele. Nun unternimmt der Konzern wichtige Schritte in diese Richtung.
Wie der Autobauer in den sozialen Medien und der ungarische Außenminister Peter Szijjarto am Freitag mitteilten, wird BYD in Nähe der ungarischen Stadt Szeged eine neue Fabrik errichten. Über die Größe des Werks sowie die Investitionssumme gibt es bisher keine konkreten Angaben. Szijjarto erklärte jedoch, es handele sich um eine der größten Investitionen in der ungarischen Geschichte.
BYD betreibt in Ungarn bereits ein Buswerk, will zukünftig aber auch E-Autos und Batterien in dem Land bauen. Damit würde der Konzern einen wichtigen Schritt in Richtung seiner großen Ziele tätigen. Bis 2030 will das Unternehmen für rund zehn Prozent aller E-Auto-Verkäufe in Europa verantwortlich sein. Die neue Fabrik soll dabei helfen, den Markt besser zu erschließen.
Eine im September von der EU eingeleitete Untersuchung wegen staatlicher Unterstützung, daraus resultierender Vorteile für chinesische Autobauer und deshalb drohende Strafzölle hätten das Ziel allerdings gefährdet. Mit dem Werk in Ungarn können die drohenden Strafen, die vor allem im niedrigeren Preissegment stark zu Buche schlagen würden, allerdings umgangen werden.
Der Bau einer Fabrik in Europa ergibt aufgrund der Ziele BYDs Sinn. Die BYD-Aktie zeigte sich bereits am Freitag und auch noch am Mittwoch beflügelt von der Mitteilung. Insgesamt ist BYD mit seiner Stärke in China und den Chancen der internationalen Expansion gut positioniert. Hinsichtlich der Bewertung stellt der Rücksetzer eine gute Chance (Nach-)Kaufen dar, wenn sich das Papier weiter stabilisiert.
BYD ist Mitglied im DER AKTIONÄR E-Mobilität Batterie Index, mehr Infos dazu gibt es hier.