DER AKTIONÄR – Unsere App
BYD, Chinas führender EV-Hersteller, sieht in Japan die perfekte Gelegenheit, um sich in einem ausländischen Markt zu beweisen. Im Oktober untermauerte das Unternehmen dieses Engagement, indem es Autohändler zu einer Konferenz in Tokio einlud, bei der sogar Gründer Wang Chuanfu auftrat und über eine Stunde lang über die Japan-Strategie sprach.
BYD verkaufte in den ersten drei Quartalen rund 2,1 Millionen Fahrzeuge weltweit, ein Anstieg von 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im dritten Quartal fehlten nur noch etwa 3.400 Einheiten, um Tesla als Marktführer im EV-Segment zu überholen. Der Fokus liegt nun auf der Steigerung der Exporte, insbesondere im japanischen PKW-Markt.
Bis 2025 sollen jährlich 30.000 Elektrofahrzeuge in Japan verkauft werden. Dabei plant BYD mit 100 Filialen, in denen durchschnittlich 300 Fahrzeuge pro Jahr verkauft werden sollten. Dieses Ziel ist enorm ambitioniert, da in der japanischen Autoindustrie bereits der Verkauf von 200 Einheiten pro Händler pro Jahr als überdurchschnittlich gelten.
Dieses Ziel will BYD vor allem mit seinem neuen Modell Dolphin erreichen. Es soll ab 3,63 Millionen Yen (rund 23.500 Euro) erhältlich sein und hat eine Reichweite von 400 Kilometern pro Ladung. Damit ist das Auto des chinesischen Herstellers etwa zehn Prozent günstiger als der Nissan Leaf, bei 20 Prozent längerer Reichweite. Angesichts dieser Zahlen könnte es in den kommenden zwei Jahren zu einem interessanten Konkurrenzkampf in Japan zwischen dem Platzhirsch Nissan und dem Neuling BYD kommen.
Nachdem die BYD-Aktie in den letzten Monaten deutlich unter Druck stand, könnte die Expansion nach Japan und das damit einhergehende Wachstum durchaus für positive Impulse sorgen. Dennoch rät DER AKTIONÄR aufgrund der anhaltenden Schwäche derzeit nicht zum Kauf. Wer bereits investiert ist, beachtet den Stopp bei 21,00 Euro.
BYD ist Mitglied im DER AKTIONÄR E-Mobilität Batterie Index, mehr Infos zum Index gibt es hier.
