Die USA erwägen höhere Zölle auf einige chinesische Waren, darunter Elektroautos. Ziel sei eine stärkere Unabhängigkeit von chinesischen Lieferketten bei sauberer Energie sowie die Abschirmung der eigenen Industrie gegen billigere chinesische Konkurrenz, berichtet das Wall Street Journal. Auch Solarprodukte sollen betroffen sein.
Beamte der Regierung des US-Präsidenten Joe Biden hatten Zölle aus der Trump-Ära auf Waren im Wert von rund 300 Milliarden Dollar weitgehend in Kraft gelassen. Nun werde eine Erhöhung diskutiert. Dabei soll die Überprüfung zu Anfang des neuen Jahres abgeschlossen werden.
Chinesische Elektrofahrzeuge werden derzeit mit 25 Prozent besteuert, was die Zahl der in die USA exportierten Autos begrenzt hat. Der Hersteller BYD etwa, der dabei ist, den US-Produzenten Tesla als weltgrößten E-Autohersteller zu überholen, verkauft seine Wagen daher nicht in den USA. Mögliche weitere und höhere Zölle zielen auf chinesische Solarprodukte und Batterien für Elektrofahrzeuge. Während die USA Solarprodukte überwiegend aus Südostasien beziehen, ist China weiterhin ein großer Lieferant von Batterien für Elektroautos.
Die Aktien von chinesischen Solar- und EV-Unternehmen wie Xinyi Solar und BYD reagieren am Donnerstag positiv auf die vermeintlich schlechten News. Ebenso robust zeigten sich die Anteilsscheine der westlichen Unternehmen. Neben der Tesla-Aktie, die zudem vom Zukauf durch Cathie Woods ARKK Fonds profitiert, notiert am frühen Abend auch SolarEdge rund fünf Prozent höher als am Vortag.
Die News treffen weder die chinesischen, noch westlichen Aktien im EV- und Solarsektor. Vielmehr deuten die Kursreaktionen daraufhin, dass der Markt bereits mit einer Verlängerung oder sogar Ausweitung der Zölle gerechnet hatte. Es gibt für Anleger deshalb keinen Grund zur Panik.