Energieaktien wie BP oder Gazprom konnten sich zuletzt im Zuge der positiven Impfstoff-News deutlich von ihren Mehrjahrestiefs entfernen. Doch nun kommen wieder Ängste auf, dass es mit den Ölpreisen bald erneut bergab gehen könnte. Der Grund ist Uneinigkeit im Ölverbund Opec+ über eine Verlängerung der für die Stabilität der Ölpreise wohl bitter benötigten Förderkürzungen.
So war es den beteiligten Staaten am Wochenende offenbar nicht gelungen, sich während eines informellen Treffens auf eine kurzfristige Förderpolitik zu einigen. An diesem Montag und Dienstag sollen die Beratungen in offizieller Runde fortgesetzt werden. Es geht um die Frage, ob die Ölstaaten ihre Förderung Anfang kommenden Jahres erhöhen oder bestehende Fördergrenzen zunächst fortbestehen sollen.
Zum Verbund Opec+ gehören neben den Opec-Staaten unter Führung Saudi-Arabiens weitere große Produktionsländer wie Russland. In der Corona-Krise haben die Länder ihre Förderung gedrosselt, um die einbrechenden Ölpreise zu stabilisieren. Im Zuge der globalen Wirtschaftserholung sollen die Fördergrenzen gelockert werden. Allerdings hat sich die wirtschaftliche Lage wegen neuer Corona-Wellen zuletzt wieder eingetrübt, so dass eine zeitliche Verlängerung der Fördergrenzen diskutiert wird.
Es dürfte spannend werden, ob den Opec+-Staaten eine Einigung gelingt - und diese ausreicht, um die Ölpreise weiterhin zu stützen. Energieaktien bleiben jedenfalls nach wie vor heiße Eisen und daher nur für mutige Anleger geeignet. Diese sollten dabei unbedingt die empfohlenen Stoppkurse beachten: 3,20 Euro bei Gazprom, 2,10 Euro bei BP.
Mit Material von dpa-AFX