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Boeing: Diese Nachricht lässt den Airbus-Konkurrenten abheben

Boeing: Diese Nachricht lässt den Airbus-Konkurrenten abheben
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Martin Mrowka 29.06.2020 Martin Mrowka

Vor ein paar Wochen hat es der US-Flugzeugbauer bereits angekündigt. Nun ist es soweit: Nach dem mehr als einjährigen Startverbot für den Mittelstreckenjet Boeing 737 Max kann Boeing mit Testflügen starten. An der Börse trifft die Nachricht auf dankbare Ohren. Die Boeing-Aktie hebt zum Wochenstart ab.

Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat am Sonntag grünes Licht für den Start von Testflügen mit Testpiloten gegeben. Bis zu einer Wiederzulassung des für Boeing so wichtigen Kurz- und Mittelstrecken-Modells sind aber auch dann noch mehrere Hürden zu nehmen. Boeing-Kunden wurde laut der Nachrichtenagentur Bloomberg der September als frühester Zeitpunkt genannt. Erst ab dann werde wohl auch mit Passagieren wieder abgehoben.

Als eine letzte Maßnahme vorm Wiederabheben hat die FAA am vergangenen Mittwoch noch eine Richtlinie eingeführt, die Inspektionen für besseren Schutz von Verkabelung nahe der Triebwerke vorschreibt. Boeing selbst hatte die Mängel entdeckt und die Maßnahme der FAA bereits im Dezember 2019 empfohlen.

Die Boeing 737 Max ist die auf weniger Spritverbrauch getrimmte Neuauflage des schon seit den 60er-Jahren gebauten Mittelstreckenjets 737. Sie war Boeings bestverkauftes Modell. Wegen des Ausfalls musste das Unternehmen bereits im vergangenen Jahr Kredite von rund zwölf Milliarden Dollar aufnehmen. Bis zum Neustart könnten sich die Belastungen auf weitere 30 Milliarden Dollar summieren.

An der Börse sorgt die Testflug-Starterlaubnis jedoch für Erleichterung. Vorbörslich steigt der Dow-Jones-Wert am Montag um rund sieben Prozent. Im deutschen Handel stieg die Boeing-Aktie ähnlich stark auf 162,10 Euro.

Boeing (WKN: 850471)

Nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten hatten Aufsichtsbehörden in aller Welt im März 2019 ein Startverbot für die 737 Max verhängt. Zudem darf Boeing neue Maschinen der Reihe seitdem nicht ausliefern. Im Zentrum der Krise steht das für die 737 Max entwickelte Steuerungsprogramm MCAS, das laut Untersuchungsberichten eine entscheidende Rolle bei den Abstürzen gespielt hat. Geforderte Verbesserungen am Steuerungssystem anderen Teilen des Jets zogen sich hin.

Boeing wird verdächtigt, die Unglücksflieger überstürzt auf den Markt gebracht und dabei die Sicherheit vernachlässigt zu haben. Der Konzern weist dies zwar zurück, hat aber Fehler und Pannen eingeräumt. Der Schaden für Boeing summiert sich bereits auf einen zweistelligen Milliardenbetrag und brachte den Hersteller in eine bis dahin ungekannte Krise. Dann ließ die Corona-Pandemie den weltweiten Flugverkehr einbrechen. Seither können Airlines in aller Welt zusätzliche Flugzeuge vorerst kaum gebrauchen. (Mit Material von dpa-AFX)

Die Zulassung zu Testflügen freut den Konzern und seine Anteilsinhaber. Doch die Aussichten für die Flugzeugnachfrage sind nach wie vor nicht gerade blendend. Für die Boeing-Aktie bedeutet das auf absehbare Zeit nicht das große Abheben. Die Papiere bleiben daher eher etwas für mutige Trader.

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