BMW erwartet in diesem Jahr einen Rückgang der Rentabilität ihres Autogeschäfts und schließt sich damit anderen Autobauern an, die auf Produktion mit niedrigeren Margen umstellen. Auch die Auswirkung von Krieg und Sanktionen zeigen sich in der Prognose. Die Aktie dürfte sich aber trotzdem weiter erholen.
Wie BMW am Mittwochmorgen mitteilte, werden die Erträge aus der Automobilproduktion zwischen sieben und neun Prozent liegen, nach 10,3 Prozent im Jahr 2021. Die Analysten rechnen im Schnitt mit 8,8 Prozent.
Darüber hinaus teilte BMW mit, dass der Vorsteuergewinn 2022 deutlich steigen soll, genauso wie Umsatz und EBIT im Segment Automotive. Ohne die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs hätte die EBIT-Margenspanne für das Automobilsegment acht bis zehn Prozent betragen. Die Auslieferungen werden auf dem Niveau von 2021 erwartet.
Ferner prognostiziert der Münchner Autobauer einen leichten Anstieg der Auslieferungen 2022 für das Segment Motorräder. Die Spanne für die EBIT-Marge in diesem Bereich soll um einen Prozentpunkt höher liegen als bei den Autos. Im Segment Financial Services rechnet man mit einer Marge zwischen 14 und 17 Prozent. Nicht in der Prognose enthalten sind mögliche weitere längerfristige Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine. Außerdem sieht der Vorstand eine Entspannung der Halbleiter-Situation nicht vor dem zweiten Halbjahr 2022.
Die Herausforderungen für die Autobauer werden nicht weniger, zudem lassen sich die Folgen des Krieges und die Entwicklungen auf den Zuliefermärkten schwer abschätzen. Davon sollte aber schon sehr viel im Kurs eingepreist sein. Die Dividendenrendite liegt bei 7,6 Prozent und das KGV für 2022 bei 5 bis 6. Bei einer charttechnischen Bodenbildung sollten langfristig orientierte Anleger zugreifen.