Eine Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, die die Finanzkennzahlen der 16 weltweit größten Autohersteller auswertet, verheißt nichts Gutes für die deutschen Autobauer. Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz machten demzufolge im ersten Halbjahr zusammengenommen 18 Prozent weniger Gewinn als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. BMW konnte zuletzt jedoch in Europa ein positives Signal setzen.
Insgesamt schwächelt die weltweite Autokonjunktur, ergab die Studie von EY. Gemessen am Vorjahreszeitraum stieg der Umsatz aller Konzerne im ersten Halbjahr zwar noch um 3,7 Prozent auf gut eine Billion Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag mit 80,4 Milliarden Euro aber 7,8 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Betroffen sind vom Rückgang insbesondere auch die deutschen Autohersteller. Lediglich die japanischen Autohersteller konnten punkten.
Unabhängig davon konnte BMW aber zuletzt einen Erfolg in Europa verbuchen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, das der Münchner Autobauer im Juli in der EU die Auslieferung von Elektroautos steigern können und damit sogar erstmals mehr batteriebetriebene Fahrzeuge verkaufen können als Tesla. Nach Angaben des Beratungsunternehmens Jato Dynamics stiegen die Verkäufe von vollelektrischen BMW-Fahrzeugen in der EU im Juli um rund ein Drittel auf 14.869 Autos. Tesla hingegen musste einen Rückgang um 16 Prozent auf 14.561 Fahrzeuge hinnehmen. Seit Jahresbeginn hat Tesla allerdings immer noch die Nase vorn.
Die Aktie von BMW hat sich zuletzt nach dem enorm schwachen Verlauf seit Anfang April stabilisieren können. Nun gilt es, die 38-Tage-Linie zu überwinden, was ein erstes klares positives Signal wäre. Anleger warten vorerst ab, setzen das Papier aber auf die Watchlist. Die Aktie von Tesla hatte sich zuletzt deutlich besser entwickelt, sie hängt aber ebenfalls an der 38-Tage-Linie fest. Am Donnerstag stand sie deutlich unter Druck und verlor gut fünf Prozent. Aufgrund der hohen impliziten Volatilität können spekulative Anleger bei Tesla derzeit auf Discount-Calls zurückgreifen wie den Discount-Call der UniCredit mit der WKN HD0E9Q (DER AKTIONÄR berichtete: „Tesla: Überholt – Zeit zu handeln“).
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.