Boeing steckt weiter tief in der Krise. Der US-Luftfahrtriese droht im Wettkampf mit Erzrivale Airbus immer weiter zurückzufallen. Die Aktie, die sich seit einem Jahr im steilen Sinkflug befindet, gerät weiter unter Druck. Ursache dafür ist eine Meldung vom Dienstag, die einer Bankrotterklärung gleicht.
Das ist eine Nachricht, die für Unmut sorgt: Die Probleme für den unter der Krise rund um den Unglücksjet 737 Max leidenden US-Luftfahrtriesen Boeing reißen nicht ab. Im Januar verbuchte die Verkehrsflugzeugsparte des Konzerns laut Mitteilung vom Dienstag keine einzige neue Bestellung. Der europäische Erzrivale Airbus erhielt derweil 274 Aufträge für neue Verkehrsjets und zieht somit immer weiter davon. Bei Boeing sah es zu Jahresbeginn auch mit den Auslieferungen mau aus, es wurden lediglich 13 Flugzeuge an Kunden übergeben, darunter sechs 787 Dreamliner.
Das Mitte März 2019 im Zuge von zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten verhängte Flugverbot für Boeings Verkaufsschlager 737 Max setzt dem Unternehmen weiter stark zu. 2019 hatte Boeing sogar erstmals seit über 30 Jahren unterm Strich Bestellungen eingebüßt, weil es mehr Stornierungen als neue Aufträge gab. Airbus profitierte von der Schwäche des US-Konkurrenten und übernahm erstmals seit Jahren wieder die Weltmarktführerschaft als größter Flugzeugbauer. Boeing hofft, dass die 737 Max ab Mitte 2020 wieder abheben darf.
Wer im Luftfahrtsektor Geld verdienen möchte, greift zur Aktie von Airbus. Die Probleme bei Boeing scheinen ungelöst. Dass der Konzern im Januar keinen einzigen neuen Auftrag an Land ziehen konnte, spricht Bände. Das Vertrauen der Airlines ist nicht gegeben.
Mit Material von dpa-AFX