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Airbus: Nächste Eskalationsstufe

Airbus: Nächste Eskalationsstufe
Foto: Shutterstock
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Martin Mrowka 21.01.2022 Martin Mrowka

Der seit Monaten grassierende Streit zwischen Airbus und einem seiner wichtigsten Kunden geht in eine neue Eskalationsstufe über. Der Flugzeugbauer kündigte der Fluggesellschaft Qatar Airways einen Großauftrag für seinen aktuell schwer verfügbaren neuen Jet A321neo. Die Airbus-Aktionäre reagieren erschreckt.

Seit etwa Mitte 2021 streiten sich Airbus und Qatar Airways wegen der Oberflächenbeschichtung der neuen Langstrecken-Flieger A350. Alle Vermittlungsversuche scheiterten. Qatar Airways hat daraufhin im Dezember gegen Airbus beim High Court in London eine Klage wegen der Lackschäden bei seinem Großraumjet eingereicht.

Der Flugzeugbauer beschuldigt nun wiederum die staatliche Airline des arabischen Emirats Katar, ein lokales Landeverbot für 21 A350-Jets in ihrem Besitz bei den Behörden durchgesetzt zu haben, um den Forderungen nach Schadenersatz für die vermeintlichen Oberflächenmängel Nachdruck zu verleihen.

Für das Landeverbot gebe es jedoch "keine vernünftige Grundlage", heißt es in Dokumenten von Airbus zur Vorbereitung einer Anhörung vor dem Gericht. Qatar Airways habe das Landeverbot vielmehr veranlasst oder geduldet, weil es angesichts der von der Pandemie beeinflussten Nachfrage in seinem wirtschaftlichen Interesse liege, die Flugzeuge am Boden zu halten, machte Airbus geltend.

Airbus verweigert nun seinerseits der Lieferung von 50 bestellten Jets an Qatar Airways und wehrt sich so auch außergerichtlich gegen einen seiner wichtigsten Kunden.

Qatar Airways hatte wegen der bemängelten Probleme an der Oberflächenbeschichtung einen Teil seiner mehr als 50 Maschinen der A350-Reihe außer Betrieb genommen. Bereits im Juni setzte die Fluggesellschaft die Abnahme bestellter Airbus-Jets aus. Airbus-Programmchef Philippe Mhun hatte hingegen betont, die Probleme seien nicht sicherheitsrelevant. Das wurde von unabhängiger Seite auch bestätigt.

An der Börse setzt die Nachricht der Airbus-Aktie zu. In schwachem Börsenumfeld gibt die Aktie um 1,7 Prozent nach.

Airbus (WKN: 938914)

Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat das Kursziel für die Airbus-Aktie am Mittwoch von 120 auf 135 Euro angehoben und die Einstufung auf "Overweight" belassen. Analyst Andrew Humphrey rechnet im laufenden Jahr 2022 mit einer durchwachsenen Erholung im Personenluftverkehr.

Vor allem in den Industrieländern und auf den heimischen Märkten dürfte die Erholung stark verlaufen, im Langstreckenverkehr dagegen langsamer oder nur teilweise, heißt es in einer Branchenstudie zum europäischen Luftfahrt- und Rüstungssektor. Da Humphrey die Sicht in die Zukunft beim Flugzeugbauer Airbus für die beste hält und die Geschäftsdynamik für die stärkste, ist die Aktie sein Favorit. 

Auch DER AKTIONÄR stuft Airbus weiterhin als aussichtsreich ein und hat ein Kursziel von 140 Euro ausgegeben. Erst deutlich unter 110 Euro würde sich das positive Chartbild eintrüben. Bei 95 Euro sollte zur Gewinnsicherung eine Stop-Loss-Grenze eingezogen werden. Engagierte Anleger halten ihre Airbus-Aktien.

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(Mit Material von dpa-AFX)

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