Seit dem 52-Wochen-Tief bei 60,45 Dollar Anfang Mai hat die Aktie von Zoom über 18 Prozent Boden gutgemacht. Und die Mai-Rally dürfte weitergehen, denn am Montagabend konnten sowohl die Q1-Zahlen des Videotelefonie-Spezialisten als auch der Q2-Ausblick überzeugen.
Im ersten Quartal hat Zoom die Zahl der Unternehmenskunden um neun Prozent steigern können, der Umsatz legte daher um drei Prozent auf 1,10 Milliarden Dollar zu. Der um Kosten für unter anderem Aktienvergütungsprogramme bereinigte Gewinn stieg ebenfalls – auf 1,16 Dollar je Aktie.
Damit lag der Videokonferenzanbieter deutlich über den Erwartungen des Analystenkonsenses. Die Experten hatten nur Umsätze in Höhe von 1,08 Milliarden Dollar bei bereinigten Gewinnen je Aktie von 0,99 Dollar auf dem Zettel.
Gründer-CEO Eric Yuan sagte laut Pressemitteilung, dass die Ergebnisse „Unternehmenswachstum und sich stabilisierende Online-Einnahmen“ sowie „größere Effizienz in unserem Geschäft“ widerspiegeln. Das erhöhe insgesamt die Rentabilität.
Zoom schätzt zudem seine Aussichten für das aktuelle Geschäftsjahr besser ein. Der Konzern erwartet jetzt für den bis Ende Januar 2024 laufenden Zeitraum 4,465 bis 4,485 Milliarden Dollar Gesamterlös. Bisher war das Management von etwas weniger ausgegangen. Das bereinigte Nettoergebnis je Aktie soll sich auf 4,25 bis 4,31 Dollar belaufen, bisher standen 4,11 bis 4,18 Dollar im Raum.
Die Aktie sprang nach der Zahlenveröffentlichung nach US-Handelsschluss um bis zu sechs Prozent nach oben. Am späten Abend schmolzen die nachbörslichen Kursgewinne jedoch auf zuletzt 1,2 Prozent ab. Die GD100 ist damit wohl nachhaltig durchbrochen und die Mai-Rally geht weiter – allerdings bleibt Zoom nach wie vor weit von seinem Rekordhoch entfernt.
Mittlerweile ist die Bewertung der Zoom-Aktie mit einem 24er-KGV von 16 und einem 24er-KUV von 4,5 deutlich zurückgekommen. Allerdings bleiben die Wachstumsperspektiven nach wie vor ungewiss, was auch an starken Konkurrenten wie Microsoft Teams und dem fehlenden Burggraben liegt. Langfristig orientierte Anleger bleiben daher an der Seitenlinie.
Mit Material von dpa-AFX.