Die Aktie von Varta steht zum Wochenanfang erneut unter Beschuss. Die Aktie verliert am Montagvormittag 4,7 Prozent auf 78,40 Euro und ist damit bislang der stärkste Verlierer des Tages im MDAX. Zeitweise notierte die Aktie von Varta am heutigen Montag sogar noch tiefer. Sogar die 200-Tage-Linie wurde kurzzeitig nach unten durchbrochen. Das jüngste Tief bei 72,60 Euro konnte aber verteidigt werden und auch die 200-Tage-Linie wurde wieder zurückerobert. Neben dem heutigen schwachen Marktumfeld belastet weiterhin die jüngste Abstufung durch die Commerzbank.
Zuletzt war die Aktie von Varta unter Druck geraten, nachdem die Commerzbank aus Sorge vor steigendem Konkurrenzdruck am Mittwoch zum zweiten Mal binnen weniger Tage abgestuft hat. Analyst Stephan Klepp hatte seine Kaufempfehlung erst vor gut zwei Wochen aufgegeben, nun stufte er die Aktien von "Hold" auf "Reduce" weiter ab. Die Alleinstellung des Batteriekonzerns bei Micro-Hochleistungsbatterien zum Beispiel für Wireless-Kopfhörer sei vorbei, schrieb der Experte als Begründung.
Varta werde zwar eine wichtige Rolle am Markt für diese Lithium-Ionen-Knopfzellen behalten, die Konkurrenz sei aber näher dran als gedacht - und der aufkommende Wettbewerbsdruck dürfte seiner Einschätzung nach bleiben. 2020 dürften Anleger daher gespalten auf die Aktie blicken: Optimisten würden wohl auf Volumenvorteilen beharren, die Pessimisten aber die Preise und die Margen unter Druck sehen. Klepp selbst sieht die Wahrheit irgendwo in der Mitte.
Der Experte befürchtet nun eine baldige Kapitalerhöhung, weil der Batteriehersteller mit der Investition in größere Kapazitäten auf den Nachfrage- und Konkurrenzdruck reagiert. Für dieses Jahr habe das Management zwar genügend finanziellen Spielraum, 2021 könnte aber mehr Eigenkapital nötig werden.
Vor rund drei Wochen hatte Klepp sein Kursziel von 135 Euro noch besätigt, dieses hat er nun auf 82 Euro gekappt. Dies sorgte für ordentlich Druck bei der Aktie.
Die Aktie von Varta hat zuletzt deutlich korrigiert. Wichtig ist aus charttechnischer Sicht, dass kein neues Tief markiert wird. Die Aktie dürfte vorerst weiter volatil bleiben und eignet sich deswegen nur für risikobereite Anleger. Mittelfristig rechnet DER AKTIONÄR aber wieder mit einer deutlichen Erholung der Aktie. Eine hochinteressante Anlageempfehlung zu Varta lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 05/2020 des AKTIONÄR, die Sie hier herunterladen können.
(Mit Material von dpa-AFX)