Die Corona-Pandemie hatte DocuSign fünf Quartale beschert, in denen sich das Umsatzwachstum beschleunigte. Die Veröffentlichung der Zahlen des Q3/21 am Donnerstagabend holt die Anleger des US-Softwarekonzern jedoch auf den Boden der Tatsachen zurück – und das sehr unsanft mit einem Kursverlust von zunächst knapp 30 Prozent. Kurz nach Eröffnung des heutigen Handels in den USA verbilligen sich die Anteile sogar um 40 Prozent.
Digitale Verträge aufsetzen, sie per elektronischer Signatur unterschreiben und dann archivieren – das Softwareangebot von DocuSign ist wie geschaffen für eine Zeit, in welcher der direkte Kontakt zu Mitarbeitern oder Kunden nicht möglich ist.
Entsprechend rasant entwickelte sich in den vergangenen Quartalen das Umsatzwachstum. Standen vor der Pandemie Wachstumsraten zwischen 34 und 41 Prozent zu Buche, kletterten die Zuwachsraten in Corona-Zeiten bis auf 58 Prozent nach oben.
Die am Donnerstagabend veröffentlichte Prognose zum vierten Quartal zeigte jedoch, dass diese Entwicklung nicht nachhaltig ist. Denn laut DocuSign-CEO Dan Springer kehren die Kunden zu einem normalen Bestellverhalten zurück. Der Umsatzausblick des Managements fürs Q4 fiel mit 557 bis 563 Millionen Dollar entsprechend verhalten aus – und lag deutlich unter den Erwartungen der Analysten von 575 Millionen Dollar.
Der DocuSign-Aktie konnte daher auch nicht mehr helfen, dass der Softwarekonzern im dritten Quartal mit einem Umsatz von 546 Millionen Dollar und Gewinnen je Aktie von 0,58 Dollar die Erwartungen der Analysten deutlich übertraf. Das US-Papier brach im nachbörslichen Handel knapp 30 Prozent ein.
Hier geht's zum Q3-Bericht von DocuSign
Eine wachsende Kundenzahl mit einer starken Kundenbindungsrate, Marktführer im Bereich E-Signature, wiederkehrende Umsätze und ein profitables Cloud-Abo-Modell – DocuSign ist ohne Zweifel ein attraktives Softwareunternehmen. Einzig die Bewertung hat den AKTIONÄR etwas gestört. Mit dem brutalen Kursverlust rutscht die DocuSign-Aktie nun auf ein akzeptableres Bewertungsniveau zurück und ist damit ein klarer Fall für die Watchlist.
Bei welchen abgestürzten Tech-Highflyern Sie schon heute zugreifen können, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von DER AKTIONÄR (49/2021).