Margendruck, politischer Gegenwind und eine Cyberattacke: Der norwegische Maschinenbauer kämpft derzeit mit einigen Problemen. Bereits vor der geplanten Zahlenvorlage am 20. Oktober sendet das Management rund um Firmenlenkerin Tove Andersen keine positiven Signale mit einem Sparprogramm für die Food-Division.
Tomra Systems will 30 Millionen Euro bis Ende 2024 in diesem Geschäftsbereich einsparen, was zu einmaligen Kosten von 20 Millionen Euro führen soll. Tomra Food hat sich laut dem Unternehmen zum Ziel gesetzt, mit einem hohen einstelligen Wachstum bei einer zweistelligen EBITA-Marge zu den Konzernzielen beizutragen (Wachstum von 15 Prozent pro Jahr bei einer EBITA-Marge von 18 Prozent).
Mittel- bis langfristig bleiben nach Ansicht von Tomra Systems die Wachstumsaussichten für die automatische Sortierung von Lebensmitteln "attraktiv". Allerdings würden sowohl Wachstum als auch Rentabilität in diesem Jahr unter den Zielvorgaben in der Division liegen. Tomra begründet die schwächere Nachfrage mit einer Reihe von Herausforderungen, wie "makroökonomische Bedingungen und ausgefallene oder beschädigte Ernten".
Dass das Food-Segment schwächelt, hat sich bereits mit den Zahlen zum zweiten Quartal abgezeichnet. Währungsbereinigt verzeichnete Tomra Systems in der Division im Berichtszeitraum einen Rückgang beim Auftragseingang von 18 Prozent. Das EBITA ging um vier Prozentpunkte auf 11,0 Prozent zurück.
Die Meldung zu den geplanten Kosteneinsparungen liest sich nach Ansicht des AKTIONÄR wie eine versteckte Gewinnwarnung vor den Zahlen zum dritten Quartal, die in einer Woche vorgelegt werden. Allerdings hat die Aktie von Tomra Systems in den vergangenen Monaten schon deutlich korrigiert und entsprechend ein schwächelndes Geschäft des Maschinenbauers eingepreist.
Das Papier von Tomra verliert am Freitag erneut knapp sechs Prozent an Wert und nähert sich damit wieder den vor Kurzem markierten Jahrestiefs wieder an. Langfristig ist DER AKTIONÄR überzeugt, dass der Hersteller von Sammel- und Sortierlösungen wieder einen dynamischeren Wachstumspfad mit höheren Margen einschlagen kann. Interessierte Anleger sollten nun allerdings aufgrund der Sparmaßnahmen-Meldung erst die kommende Zahlenvorlage abwarten. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 7,00 Euro.