Ohne Nachrichten von Unternehmensseite bricht die Aktie des Sammel- und Sortierspezialisten Tomra Systems am Donnerstag um rund ein Zehntel ein. Hintergrund für den Kursrutsch ist ein kritischer Analystenkommentar aus dem Hause Pareto Securities. Die Experten sehen die langfristigen Ziele des Recycling-Unternehmens in Gefahr.
Analyst Carl Jorgen Flaen hat die Aktie von "Hold" auf "Sell" abgestuft und gleichzeitig auch das Kursziel von 200 auf 175 Norwegische Kronen (16,76 Euro) reduziert. Im aktuellen Marktumfeld sieht er "kein wesentliches Upside-Potenzial". Flaen ist skeptisch, dass die Ziele von Tomra Systems für 2027 erreicht werden können, der Markt preise allerdings ein Übertreffen dieser ein.
Flaen senkte seine Schätzungen für die Jahre 2022 bis 2024, da der Rückenwind durch die Währung durch schwächere Wachstums- und Margenannahmen "mehr als ausgeglichen" werde. Der negative Kommentar ist Wasser auf die Mühlen der Bären, zur Stunde verliert die Aktie von Tomra Systems knapp zehn Prozent nach und büßt damit einen Teil der vom 52-Wochen-Tief angefallenen Kursgewinne wieder ein.
Für den AKTIONÄR bleibt Tomra Systems trotz des derzeitigen Zinsumfeldes und den kritischen Analysten-Aussagen langfristig ein attraktives Investment. Denn die Norweger haben sich in einer lukrativen Nische positioniert, die mittel- bis langfristig für ein nachhaltiges Wachstum sorgen sollte. Hinzu kommt das Potenzial, welches der Megatrend Kreislaufwirtschaft birgt. Entsprechend hoch ist und bleibt das Papier auch bewertet, daran dürfte sich auch in Zukunft wenig ändern. Anleger mit Weitblick nutzen die Schwäche. Stopp des AKTIONÄR: 14,50 Euro.