8,3 Milliarden Dollar hat sich Tencent im Februar von Banken besorgt. Diese Summe ist selbst für den chinesischen Internet-Giganten außergewöhnlich hoch. Herausgekommen ist das Ganze, wie bei chinesischen Unternehmen üblich, nur auf Umwegen. Müssen sich Anleger deswegen Sorgen machen? Ganz im Gegenteil!
Über die Aufnahme des größten Offshore-Konsortialkredits eines chinesischen Unternehmens seit 2016 berichtet Bloomberg nicht unter Berufung auf eine Pressemeldung, sondern auf Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Diese Informationspolitik ist bei China-Unternehmen aber durchaus normal.
Zwölf Banken sollen sich insgesamt an dem Deal beteiligt haben, der bereits am 4. Februar unterschrieben wurde, wie jetzt bekannt wird. Neben asiatischen Banken sollen auch die Bank of America und JPMorgan dabei sein.
Besorgniserregend ist die Angelegenheit nicht. Zuvor hatte sich bereits Alibaba mehrere Milliarden am Kapitalmarkt besorgt (siehe Artikelliste am Textende). Das Niedrigzinsumfeld ermöglicht es starken Unternehmen, sich günstig Mittel für die Expansion und das Ablösen laufender Kredite zu beschaffen. Ursprünglich wollte Tencent nur 6 Milliarden Dollar aufnehmen, hatte es im Vorfeld geheißen. Die höhere Summe deutet letztendlich auf günstige Bedingungen sowie das Vertrauen der internationalen Investoren in das Unternehmen hin. Tencent bleibt ein Basisinvestment unter den chinesischen Tech-/Internet-Unternehmen.