Wohin bewegt sich der Kurs? In Bezug auf die Alibaba-Aktie war diese Frage selten mit so viel Unsicherheit verbunden wie derzeit. Neben der starken Konkurrenz lastet vor allem politischer Druck aus China und den USA auf der Aktie. Mitten in dieser Phase plant Alibaba offenbar, sich zusätzliches Cash zu besorgen.
Bis zu 8 Milliarden Dollar will Alibaba am Anleihen-Markt aufnehmen. Das berichtete unter anderem die Financial Times diese Woche. In Zeiten von Niedrigzinsen wäre das kein ungewöhnliches Vorhaben. Andere Tech-Giganten im In- und Ausland haben es vorgemacht. Alibaba selbst hatte bereits 2014 und 2017 jeweils in einem ähnlichen Umfang Anleihen ausgegeben.
Andererseits lastet gerade politischer Druck aus China und den USA auf Alibaba. Und US-Anleihen sind zuletzt in Erwartung des Präsidenten-Wechsels gestiegen. Interessant wird also, zu welchen Konditionen sich Alibaba am Kreditmarkt bedienen will – und wie hoch die Nachfrage sein wird.
Das Geld soll Insidern zufolge in die Auslandsexpansion fließen. Alibaba hat zwar umgerechnet rund 44 Milliarden Dollar Barreserven. Diese liegen allerdings hauptsächlich in der chinesischen Heimatwährung vor.
Die Ausgabe der neuen Anleihe könnte im Erfolgsfall auch ein Signal senden, dass Alibaba noch das Vertrauen großer Investoren genießt. Langfristig bleibt Alibaba grundsätzlich interessant, wobei insbesondere die Auswirkungen des innenpolitischen Drucks abzuwarten bleiben.
Mehr dazu lesen Sie auch nächste Woche in der neuen Ausgabe von DER AKTIONÄR. In der aktuellen Ausgabe finden Sie bereits sechs Seiten zum komplizierten Verhältnis zwischen Alibaba-Gründer Jack Ma und der chinesischen Regierung.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.