Die Aktie von SAP steht heute wieder im Fokus der Anleger. Entscheidend ist aber nicht, dass der deutsche Softwarekonzern seine Produkte künftig zu höheren Preisen an den Mann bringen will, sondern die anstehenden Quartalszahlen von Oracle, die einen Einblick darauf geben könnten, wie SAP ins dritte Quartal gestartet ist.
Laut einem Bericht vom Handelsblatt hat SAP laut einem Schreiben an seine Kunden erneut eine Preiserhöhung angekündigt. Ab 2023 soll für die Wartung von Softwareinstallationen bis zu 3,3 Prozent mehr verlangt werden. Als Grund nennt der Softwarekonzern die gestiegenen Energie- und Arbeitskosten sowie höhere Aufwendungen für Dienstleistungen von Drittanbietern.
SAP ist dabei nicht der einzige Anbieter, der die Preise erhöht. Konkurrent Oracle hat Ende Juli in den USA seine Supportpreise um acht Prozent angehoben und will auch in anderen Regionen die Preise der Inflation anpassen.
Viel wichtiger für SAP-Anleger dürfte zudem sein, wie der Konkurrent in seinem ersten Geschäftsquartal abgeschnitten hat. Denn die Zahlen für das Q1/23, welches bei Oracle am 31. August endete, werden heute Abend veröffentlicht und dürften auch einen Einblick darauf geben, wie SAP in das aktuell laufende Q3 gestartet ist.
Im vergangenen Quartal verzeichnete Oracle beispielsweise bei seinen Produkten in der Cloud kräftige Wachstumsraten – trotz des unsicheren Makro-Umfeldes. Für die Aktie von Oracle markierte der Bericht vom 12. Juni den Start eines neuen Aufwärtstrends und auch für die Papiere von SAP ging es in den Wochen nach der Zahlenveröffentlichung des US-Konkurrenten nach oben. Allerdings ist die Oracle-Stärke bei ERP-Angeboten aus der Cloud auch ein großes Risiko für SAP.
Die SAP-Aktie könnte kurzfristig von besser als erwarteten Oracle-Zahlen profitieren. Die schwerfällige Umstellung auf die Cloud und die schwächelnde Profitabilität belasten allerdings unverändert die Kursentwicklung. DER AKTIONÄR bevorzugt aktuell den schneller wachsenden Konkurrenten Oracle.