Ende letzter Woche war die Aktie des Medienkonzerns ProSiebenSat.1 auf ein neues Jahrestief gefallen. Am Donnerstag wurde dieses dann noch einmal unterschritten, ehe sich das Papier fing und in der Spitze um 2,2 Prozent zulegte. Ein Grund für den Anstieg ist eine Studie des Verbands Privater Medien Vaunet.
Laut dieser hat der deutsche Markt für Bezahl-TV-Sender und Streaming noch Wachstumspotenzial. In dem Marktüberblick stützt sich der Verband auf veröffentlichte Marktdaten, Expertenbefragungen, eigene Erhebungen und Hochrechnungen sowie auf die Auswertung von Sekundärquellen.
Demzufolge prognostiziert Vaunet für das Jahr 2023 einen Anstieg der gesamten Branchenumsätze von rund acht Prozent auf 5,3 Milliarden Euro, wobei vor allem die Streaming-Plattformen die Treiber seien. Die kostenpflichtigen Streaming-Abos dürften deutschlandweit um eine auf 20,8 Millionen ansteigen. Zudem gebe es schon länger Stimmen, dass sich der Markt mit zahlreichen Anbietern in Zukunft etwas konsolidieren könnte.
Für ProSiebenSat.1 sind diese News ein Lichtblick. Mit Joyn betreiben die Münchner einen eigenen Streamingdienst. Dieser konnte zuletzt anders als das Pay-TV-Geschäft, bei dem die wichtigen Werbeeinahmen zurückgingen, ein Wachstum verzeichnen. Ohnehin hat der Medienkonzern Joyn aufgrund des Potenzials in den Mittelpunkt seiner Entertainment-Aktivitäten gestellt. Als bereits etablierter Streaming-Anbieter dürfte Joyn zudem gestärkt aus einer möglichen Konsolidierung hervorgehen.
Der Marktüberblick scheint ProSiebenSat.1-Anlegern zumindest etwas Hoffnung zu machen. Dennoch: Die Aktie steht nicht umsonst nahe des Jahrestiefs. Die operative Entwicklung schwächelt seit Langem, die Aktie ist deshalb keine Empfehlung. In der Entertainmentbranche favorisiert DER AKTIONÄR klar Netflix. Die Aktie ist seit Juni 2022 laufende Empfehlung des AKTIONÄR und hat sich seitdem um 122 Prozent verteuert. Die Wachstumsaussichten sind hier weiterhin gut.
mit Material von dpa-AFX
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