Nachdem es zuletzt so aussah, als könnte sich die PayPal-Aktie weiter erholen und den seit August 2022 intakten Abwärtstrend verlassen, musste das Papier am Dienstag einen erneuten Dämpfer hinnehmen. Ein Analyst zeigte sich aufgrund der wachsenden Konkurrenz besorgt und senkte sein Rating für die Aktie.
Konkret aktualisierte Dan Doley, Analyst bei Mizuho, seine Einstufung in einer am Dienstag erschienenen Studie auf „Neutral“, nachdem er zuvor noch zum „Kaufen“ geraten hatte. Das Kursziel senkte der Experte ebenfalls von 72 auf 61 Dollar. Als Hauptgrund führte Doley die wachsende Konkurrenz, die mit den sich verändernden Zahlungsgewohnheiten der jüngeren Generation einhergeht, an.
Eine große Gefahr gehe von Apples mobiler Bezahlplattform Apple Pay aus. Zahlungen verlagerten sich zunehmend vom Desktop auf Mobilgeräte. Dort dominiere Apple bereits und die PayPal-Produkte würden an Stärke verlieren, erklärte Doyle. Auch bei den immer beliebter werdenden „buy now, pay later“-Produkten habe PayPal Nachholbedarf.
Einer internen Mizuho-Studie zufolge ist Apple Pay vor allem bei jüngeren Generationen beliebt, während PayPal von älteren Kunden bevorzugt wird. Das könne das Verhältnis in Zukunft weiter zugunsten des Smartphone-Herstellers verschieben.
Neue Konkurrenz im Anmarsch
Zusätzliche Konkurrenz könnte derweil durch Elon Musks X (ehemals Twitter) entstehen. Der Tesla-CEO will die Social-Media-Plattform diversifizieren und zu einer „App für alles“ machen. So sollen künftig auch Transaktionen zwischen Nutzern ermöglicht werden. Am Freitag erhielt X in Utah die Lizenz für Geldtransfers. Utah ist bereits der 15. Bundesstaat, der die Genehmigung erteilt hat.
Die PayPal-Aktie ist infolge der Mizuho-Studie unter Druck geraten. Nachdem das Papier am Dienstag bereits vier Prozent nachgab, steht auch am späten Mittwochnachmittag ein Minus von rund drei Prozent zu Buche. Dennoch sieht Doley auf dem aktuellen Kursniveau noch Potenzial. Dank der breiten Kundenbasis sollte PayPal der wachsenden Konkurrenz trotzen können, zumal der Konzern Umsatz und Gewinn laut Prognosen in den kommenden Jahren weiter steigern dürfte. Anleger sollten allerdings nicht ins fallende Messer greifen und eine Bodenbildung abwarten.