Die Ausverkaufswelle an den Technologiebörsen hat auch den Spezialisten für Big-Data- und Analytics-Software Palantir erfasst. In der Spitze hat der Titel bereits über 60 Prozent korrigiert. Sollten Anleger nun investiert bleiben oder sich den Bären anschließen und verkaufen?
Die Korrektur bei Palantir war überfällig. Das Papier hat sich binnen kürzester Zeit vervielfacht und war überbewertet. Auch aktuell ist der Titel mit einem 22er-KUV von 18,4 teuer, jedoch aufgrund der positiven operativen Entwicklung wieder investierbar geworden.
Besonders erfreulich aus Anlegersicht sind die zahlreichen Deals, die das US-Unternehmen in den letzten Monaten geschlossen hat. Unter anderem einen neuen Deal mit der US Army im Auftragsvolumen von 823 Millionen Dollar. Ein weiterer Vertrag mit der US-Armee im Volumen von 116,3 Millionen Dollar wurde erst gestern um ein Jahr verlängert. Konkret geht es um die Plattform Vantage, die mithilfe der Palantir-Software den Angehörigen der Army ermöglicht, datenbasierte Entscheidungen zu treffen.
Und Palantir ist schon lange nicht mehr ein reiner Dienstleister für öffentliche Kunden. Der Softwareanbieter expandiert zunehmend in die Privatwirtschaft. Alleine in den USA legten die Q3-Erlöse im Privatkundengeschäft zuletzt um satte 103 Prozent zu.
Und der US-Konzern bleibt weiter auf Kurs. Nächstes Jahr sollen die Erlöse laut den Analysten um satte 31 Prozent auf 1,99 Milliarden Dollar zulegen. Der Nettogewinn soll sogar 41 Prozent auf 472 Millionen Dollar steigen, was einer satten Nettomarge von 24 Prozent entsprechen würde.
Wichtig: Palantirs Eigenkapitalquote lag zuletzt bei 70 Prozent, was ein Spitzenwert für wachstumsorientierte Technologieunternehmen ist. Die Cashreserven beliefen sich im Q3 auf 2,42 Milliarden Dollar. Siehe hier.
Die Palantir-Aktie ist gerade dabei, die wichtige Unterstützung bei 17 Dollar (Mai-Tief) zu testen. Gelingt es den Bullen diese Marke zu verteidigen, dann wäre dies ein erstes Signal dafür, dass der Abverkauf zu Ende ist. Langfristig bleibt der Titel ein klarer Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir.
Die Autoren halten unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir.