Rund eine halbe Stunde vor US-Handelsbeginn steht die Nvidia-Aktie vorbörslich rund vier Prozent im Minus – insbesondere, weil ein erster Analyst angesichts der jüngsten Nachfragesorgen die Bewertung herabstuft. Die Kursverluste zum Start in die neue Woche bestätigen auch charttechnisch den Negativ-Trend, in dem sich das Chip-Papier befindet.
Charttechnisch angeschlagen
Vergangene Woche fiel die Aktie von Nvidia erst unter die 100-Tage-Linie, setzte dann ihre Schwäche fort, riss im Anschluss die 50-Tage-Linie und durchbrach dann auch noch die 200-Tage-Linie. Der jüngste Erholungstrend ist damit klar abgerissen.
Mit dem heutigen vorbörslichen Kursverlust von 3,9 Prozent auf 222,23 Dollar droht die Nvidia-Aktie nun auch noch unter die Horizontale bei 210 Dollar zu fallen. Wird diese Unterstützung gebrochen, wird aus der seit November andauernden Konsolidierungsbewegung ein langfristiger Abwärtstrend.
Baird stuft herab
Grund für die vorbörslichen Kursverluste dürfte die Herabstufung der Nvidia-Aktie von „Outperform“ auf „Neutral“ durch die Analysten von Baird sein. „Wir glauben, dass die Stornierung von Aufträgen bei den Grafikprozessoren für Verbraucher vor kurzem begonnen hat“, warnte der betreuende Analyst Tristan Gerra in einer Studie am Montag.
Als Gründe für die potenzielle Nachfrageschwäche nennt Gerra überschüssige Lagerbestände, eine Verlangsamung der Verbrauchernachfrage nach Grafikkarten und PCs, Mining-Hürden nach dem Ethereum-Fork sowie das Russland-Embargo.
Für die Aktie von Nvidia ist es die erste Analystenherabstufung aufgrund der sich jüngst breitmachenden Nachfragesorgen. Mit der neutralen Haltung zu Nvidia und einem Kursziel von 225 Dollar gehört Baird aktuell jedoch zur Minderheit. Nur acht weitere Analysten geben sich derart skeptisch. 39 Experten sehen in den Chip-Papieren dagegen noch immer einen Kauf. Das Konsensziel liegt bei 333,63 Dollar.
Die Nachfragesorgen nehmen zu und erste Analysten wackeln. DER AKTIONÄR rät jedoch vorerst bei der Nvidia-Aktie dabeizubleiben – insbesondere solange die Unterstützung bei 210 Dollar noch hält und sich die Sorgen noch nicht bestätigt haben. Konkrete Zahlen gibt es von Nvidia erst am 25. Mai und die aufgestaute Nachfrage bei den Grafikkarten sollte nicht unterschätzt werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.