Nachdem Netflix im April zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrzehnt einen Rückgang bei den Abonnenten verzeichnete, brachte der CEO die Idee eines vergünstigten, dafür aber werbefinanzierten Abos ins Gespräch. Diese Option wird nun konkreter, aktuell verhandelt der Streaming-Riese dafür mit einigen Hollywood-Studios.
Gegenüber dem Wall Street Journal berichteten mit der Sache vertraute Personen, dass Netflix seine Verträge mit einigen großen Hollywoodstudios anpassen will, um das für das vierte Quartal geplante werbefinanzierte Abo umzusetzen. Aktuell befinde sich das Unternehmen in Gesprächen mit Warner Bros., Sony Pictures Television und Universal. Für ein solches Abo sei die Einholung der Genehmigungen der Studios von entscheidender Bedeutung.
Einige Führungskräfte aus der Branche gehen von Aufschlägen von 15 bis 30 Prozent auf die aktuellen Verträge aus, damit die Inhalte auch in dem neuen Abomodell veröffentlicht werden dürfen. Bereits bei der Einführung der Download-Funktion musste Netflix seine Verträge neu verhandeln, damals gab es Aufschläge von 10 bis 15 Prozent. Spannend wird auch, ob Netflix für jede Sendung eine Genehmigung einholen muss oder ob das Unternehmen behauptet bei bestimmten Programmen bereits Werbung zeigen zu dürfen.
Netflix hofft mit dem werbefinanzierten Modell den Abonnentenrückgang zu stoppen, dennoch gibt es weiterhin einige Unklarheiten. So ist der Streamingdienst auch noch auf der Suche nach einem Partner für die Werbetechnik. Hier befindet sich das Unternehmen in Gesprächen mit Google, NBCUniversal und Comcast.
Netflix treibt seine Pläne für das neue Abo-Modell weiter voran. Kurz- bis mittelfristig dürfte das jedoch wenig Einfluss auf die Aktie haben. Damit die Netflix-Papiere den Abwärtstrend umkehren, muss der Negativtrend bei den Abonnenten gestoppt und mit zusätzlichen Angeboten die Kundenzufriedenheit gestärkt werden. Aktuell drängt sich ein Einstieg bei dem Streamingdienstleister nicht auf.