Obwohl das Kursziel für Netflix am Donnerstag von der Bank of America gesenkt wurde, hat die Aktie im regulären Handel rund 4,8 Prozent und nachbörslich noch einmal 1,8 Prozent zugelegt. Die Sorgen, die der Analyst bezüglich eines teilweise werbefinanzierten Abonnements hat, lassen sich aber durchaus hören.
In einer Mitteilung an seine Angestellten schrieb Netflix vor wenigen Tagen, dass bereits Ende des Jahres ein günstigeres, durch Werbung finanziertes Abo-Modell an den Start gehen soll. Damit soll gegen den Abonnentenschwund vorgegangen werden – im Q1 hat Netflix einen Verlust von 200.000 Kunden vermelden müssen.
Laut der Bank könnte diese günstigere Abo-Variante jedoch der Umsatzentwicklung des Streaming-Konzerns schaden. Der betreuende Analyst Nat Schindler glaubt, dass Netflix mit diesem Angebot zwar neue Kunden aus mittleren und unteren Einkommensschichten hinzugewinnen kann, die nicht bereit sind mehr als 15 Dollar pro Monat für einen Videostreaming-Dienst zu zahlen. Einige dieser Kunden dürften jedoch keine Neukunden sein, sondern vielmehr von einem teureren Abonnement zur günstigeren Variante wechseln.
Doch nicht nur die Umsätze könnte dies beeinflussen, sondern auch die Margenentwicklung. Denn für das Ausspielen von Werbung sowie den Verkauf der Werbeplätze muss in zusätzliches Personal und Technologie investiert werden.
Der Analyst der Bank of America senkte sein Kursziel für die Netflix-Aktie am Donnerstag von 300 auf 240 Dollar. Damit sieht der Wall-Street-Experte aber noch immer ein Potenzial von 37,5 Prozent – trotz seines „Underweight“-Ratings.
Der Konsens hat in den vergangenen Wochen ebenfalls seine Schätzungen gesenkt, ist mit einem Ziel von 316,33 Dollar jedoch deutlich optimistischer als die Bank of America. Ausgehend vom Donnerstagsschlusskurs ergibt sich hier ein Potenzial von 81,5 Prozent.
Kursziele mit Potenzial
Der Analyst senkte sein Kursziel für die Netflix-Aktie am Donnerstag von 300 auf 240 Dollar. Damit sieht der Wall-Street-Experte aber noch immer ein Potenzial von 37,5 Prozent – trotz seines „Underweight“-Ratings.
Der Konsens hat in den vergangenen Wochen ebenfalls seine Schätzungen gesenkt, ist mit einem Konsensziel von 316,33 Dollar jedoch deutlich optimistischer als die BofA. Ausgehend von Donnerstagsschlusskurs ergibt sich hier ein Kurspotenzial von 81,5 Prozent.
Das Verhindern von Passwort-Sharing oder ein teilweise werbefinanziertes Abonnement – Netflix versucht im erbitterten Streaming-Wettbewerb sein Wachstum aufzupolieren. Ob dies klappt, bleibt fraglich, und einige Analysten zweifeln daran, dass Netflix den richtigen Weg geht. DER AKTIONÄR rät Anlegern von der Netflix-Aktie weiterhin Abstand zu halten.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Netflix.