Es deutet sich ein Paradigmenwechsel im hart umkämpften Streamingmarkt an. Bisher hat Netflix ein werbefinanziertes Abo kategorisch ausgeschlossen. Doch auf einer Investorenkonferenz deutete der Netflix-CFO ein Umdenken an. Dies könnte auch am Konkurrenten Disney liegen, der bereits ein Billig-Abo mit Werbung angekündigt hat.
"Sag niemals nie", wird Spencer Neumann über die Idee eines billigeren, werbegestützten Angebots zitiert. Die Aussage des CFO kommt überraschend, nachdem in der Vergangenheit die Führungsspitze mit Verachtung auf diese Frage reagierte.
Allerdings bieten mittlerweile mehrere der größten Konkurrenten von Netflix werbefinanzierte Abonnements an. Neben HBO Max und Paramount Plus plant nun auch Disney die Einführung. Damit soll das ambitionierte Ziel erreicht werden, bis Ende 2024 die Abo-Zahlen zu verdoppeln.
Netflix enttäuschte die Anleger bei der Zahlenvorlage im Januar mit einer schwachen Prognose. Eine werbefinanzierte Version des Dienstes könnte dabei helfen, das Abonenntenwachstum wieder anzukurbeln. Deshalb sind die Aussagen des Netflix-CFO aus Aktionärssicht zu begrüßen. Anleger sollten allerdings vor einem Einstieg eine Bodenbildung abwarten.