Am Wochenende haben einige US-Unternehmen angekündigt, ihre Geschäfte in Russland aufzugeben. Neben PayPal und den Kreditkarenfirmen Visa sowie Mastercard haben sich nun auch Meta Plattforms und Netflix nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs operativ aus Russland zurückgezogen.
Nach der russischen Invasion in die Ukraine stellt Netflix den Betrieb in Russland ein. Bereits vor einigen Tagen hatte der Videostreaming-Riese angekündigt, er werde entgegen den Vorschriften keine russischen TV-Sender über die Plattform verfügbar machen. Jetzt zieht der US-Konzern den Stecker: Angesichts der Situation werde der Dienst ausgesetzt, sagte eine Netflix-Sprecherin am Sonntag.
Ab Montag wird man sich in Russland nicht mehr neu bei Netflix anmelden können, bisherige Kunden werden den Dienst noch schauen können, bis die nächste monatliche Zahlung fällig wird. Auch Hollywood-Studios wie Disney, Warner Bros. und Universal kündigten bereits an, Filme nicht nach Russland zu bringen.
Facebook hingegen zieht beim russischen Online-Werbesystem den Stecker. Damit können Werbekunden aus Russland nicht nur keine Anzeigen mehr im eigenen Land platzieren, sondern auch international.
Zugleich arbeite man daran, trotz der angekündigten Facebook-Blockade Dienste des Unternehmens in Russland so weit wie möglich aufrechtzuerhalten. Die russische Medienaufsicht gab am Freitag die Blockade von Facebook in Russland bekannt. Die Medienaufsicht nannte als Begründung eine "Diskriminierung russischer Medien". Facebook hatte angesichts von Russlands Angriffskrieg in der Ukraine die Sichtbarkeit russischer Staatsmedien zum Teil eingeschränkt.
Während Netflix in Russland Schätzungen zufolge zuletzt rund 6,7 Millionen Dollar pro Quartal umsetzte, dürften es bei Meta rund 320 Millionen Dollar pro Quartal sein. Für beide Konzerne könnte die Aufgabe der Russland-Geschäfte damit nur vorübergehende Einbußen in Höhe von weniger als einem Prozent der Gesamtumsätze bedeuten. Die Aktienkurse von Netflix und Meta dürfte die Ankündigung vom Wochenende daher kaum belasten.
Mit Material von dpaAFX.