Donald Trump gilt eigentlich nicht als größter Freund der Big-Tech-Konzerne, bei denen vor allem das Mitarbeiter-Umfeld eher liberal ist. Facebook wurde von Trump auch schon mal als „Feind des Volkes“ bezeichnet – und Trump von Facebook gesperrt. Auch Amazon hatte schon Ärger mit dem designierten US-Präsidenten. Doch diesmal könnte einiges anders werden.
Facebook hat eine Million Dollar an den Fonds zur Amtseinführung von Donald Trump gespendet. Bereits nach dem Attentat während des Wahlkampfs auf Trump soll Meta-Chef Mark Zuckerberg diesen angerufen haben. Trumps Reaktion nach den Schüssen (gereckte Faust vor US-Flagge) bezeichnete Zuckerberg als „badass“. Zudem war Zuckerberg neulich bei Trump in Florida zu einem Abendessen zu Besuch. Aus dem Trump-Umfeld hieß es inzwischen, Zuckerberg wolle Trumps Wirtschaftspläne unterstützen. Inzwischen soll Zuckerberg sogar eine Rolle in Trumps Regierungsumfeld anstreben, nachdem ihm dieser vor einiger Zeit noch mit lebenslanger Haft gedroht hatte.
Amazon spendet ebenfalls eine Million Dollar für Trump – und will die Amtseinführung auf seinem Prime-Video-Dienst übertragen. Amazon-Chef Jeff Bezos war während Trumps erster Amtszeit mehrfach mit diesem aneinandergeraten. Trump wurde vorgeworfen, er habe sich in die Vergabe eines Milliarden-Auftrags vom Pentagon eingemischt. Nun sagte Bezos in einem Interview, er sei „sehr optimistisch“, was Trumps zweite Amtszeit betreffe.
Da Trump in seiner zweiten Amtszeit praktisch durchregieren kann, ist es clever, wenn die Tech-Bosse seine Nähe suchen. Mit Tesla-Chef Elon Musk gehört bekanntlich ein Tech-Milliardär zum Trump-Team. Zuletzt gab es auch das Gerücht, dass ein hochrangiger Palantir-Manager einen Posten bekommen könnte (siehe weiterführende Beiträge am Ende des Artikels). Politische Spenden gehören ohnehin zum Geschäft. Eine Million hier und da für Trump könnte sich allemal auszahlen, wenn dafür die Gunst des US-Präsidenten gewonnen werden kann – und dieser im Gegenzug keine Milliarden-Projekte der Big-Tech-Player blockiert. Sowohl Meta als auch Amazon sind AKTIONÄR-Empfehlungen – und müssen wohl keinen negativen Trump-Effekt fürchten. Zumal Trump sowieso als wirtschaftsfreundlich gilt.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Meta, Amazon.