Der Halbleiterkonzern Intel hat im Geschäftsjahr 2020 einen Rekordumsatz verbucht. Das US-Unternehmen profitierte von einem Corona-Boom bei Rechenzentren und der Nachfrage nach PCs. Nach einem ersten Kurssprung reagiert die Aktie am Freitag vorbörslich dennoch verhalten auf die Zahlen.
Intel veröffentlichte am Donnerstag offenbar wegen eines Hackerangriffs bereits sechs Minuten vor Börsenschluss die Zahlen für das vierte Quartal 2020 und das Gesamtjahr. „Eine Infografik wurde von der Seite unseres PR-Newsrooms gehackt”, sagte Intels Finanzchef George Davis. Es handle sich um eine illegale Handlung, kein Versehen eines Mitarbeiters. Der Konzern hat im abgelaufenen Quartal leicht gesunkene Umsätze und Gewinne verzeichnet. Sie sind allerdings weniger stark gefallen als der Markt erwartet hatte.
Einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr gaben die Verantwortlichen nicht ab. Der Chipgigant steht am 15. Februar vor einem Wechsel an der Führungsspitze. Der neue CEO Pat Gelsinger muss vor allem die Probleme bei den Prozessoren mit der 7-Nanometer-Technologie in den Griff bekommen. Intel gehört zu den wenigen Chipkonzernen, die nicht nur entwickeln, sondern auch noch selbst herstellen. Konkurrenten überlassen das längst Auftragsfertigern, wodurch sie Kosten sparen können.
Der zukünftige CEO Gelsinger muss vor allem die Probleme bei der Produktion von Chips mit Strukturbreiten von 7 Nanometern überwinden. Sollte ihm das gelingen, könnten die Intel-Papiere die Erholungsrallye fortsetzen. Investierte Anleger können dabeibleiben.